Ein Lob der Konstanz
Ostern ist gerade erst vorbei. Doch was die zweite Fußballbundesliga betrifft, lohnt sich der Blick zurück auf den Nikolaustag. Nach dem zehnten Spieltag lagen der FC St. Pauli (7 Punkte) und die Würzburger Kickers (4) am 6. Dezember ganz hinten. Die von Felix Magath beratenen Unterfranken hatten zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Trainer gefeuert: Aufstiegscoach Michael Schiele musste nach dem zweiten (!) Spieltag gehen, Nachfolger Marco Antwerpen nach dem siebten (!). An Karfreitag erwischte es auch Bernhard Trares. Zum dritten Mal handelte Magath in Knecht-ruprecht-manier.
Ganz anders der FC St. Pauli. Der Klub, der sich einst gern als alternativ gab, mit seinem Reeperbahn-image kokettierte und durch ungewöhnliche Aktionen wie etwa einem Fotoshooting in Kuba auffiel, aus dem das Trinkwasserprojekt „Viva con agua“entstand, verhielt sich in der Krise grundsolide. Die Hamburger vertrauten ihrem zu Saisonbeginn installierten Chefcoach Timo Schultz. Und siehe da:
Der Mann ohne großen Namen, der den Klub aber aufgrund seiner jahrelangen Tätigkeit dort bestens kennt, führte ihn in einer bislang exzellenten Rückrunde auf den achten Platz (38 Punkte). Würzburg kommt trotz vier Trainern nicht über acht mickrige Punkte hinaus. Dennoch bleibt Magath bei seiner Feuer-devise: Nun fordert er, Bundestrainer Joachim Löw sofort zu entlassen.