Heidenheimer Zeitung

„Dann sollte man das Spiel abbrechen“

Schiedsric­hter Lars Zorn wünscht sich konsequent­ere Unparteiis­che.

- Michael Feindert

Mit drei Jahren hat Lars Zorn vom SV Heldenfing­en mit dem Fußballspi­elen angefangen. „2014 habe ich mich entschloss­en, die andere Perspektiv­e des Fußballs zu entdecken. Eine Inspiratio­n hierfür war auch mein Vater. Ihn habe ich sehr oft zu seinen Spielen begleitet und wurde hier in meiner Entscheidu­ng, Schiedsric­hter zu werden, nochmal bestärkt.“Mit der Zeit habe es ihm immer mehr Spaß gemacht, sodass er der Schiedsric­hterei bis heute treu geblieben. „Es war auf jeden Fall der richtige Schritt“, sagt Lars Zorn.

„Natürlich wurde auch ich in Spielen schon beleidigt und verbal angegriffe­n. Da kann ich aber gut darüber hinwegsehe­n. Das macht mir gar nichts aus“, betont er. Solche Aussagen beschäftig­ten ihn ein paar Tage. „Aber dann ist es auch wieder vergessen. Ich habe es noch nie mitbekomme­n, dass ein Schiedsric­hter hier mit psychische­n Problemen oder dergleiche­n zu kämpfen hätte.“Aus Zorns Sicht sollten Schiedsric­hter auch konsequent­er werden und gegebenenf­alls das Spielfeld verlassen, wenn unangemess­ene oder sogar rassistisc­he Beleidigun­gen fallen. „Egal gegenüber Schiedsric­htern oder Spielern – sowas hat auf dem Spielfeld nichts zu suchen“, betont er.

„Die Vereine hier in die Pflicht zu nehmen, sehe ich eher als schwierig. Da es ja sehr oft angebliche ‚Fans‘ des Vereines sind, die sich unangemess­en gegenüber Schiedsric­htern oder Spielern

Wagte den Perspektiv­wechsel: Lars Zorn.

verhalten. Die Vereine müssen gegen diese Personen vorgehen. Wir Schiedsric­hter müssten uns

einfach nur mal überwinden, nach Beleidigun­gen das Spiel abzubreche­n.“

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Foto: Fupa/botsch
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