Heidenheimer Zeitung

Jahrzehnte die Heidenheim­er Stimme in Stuttgart

Der ehemalige Staatssekr­etär und Landtagsab­geordnete Werner Baumhauer (CDU) wurde 90 Jahre alt.

- Kristina Karmazin, Heidenheim Silja Kummer

Am Ostermonta­g verstarb im Alter von 90 Jahren der frühere Staatssekr­etär Werner Baumhauer. Der Cdu-politiker war mehr als 30 Jahre ein bedeutende­r Vertreter von Stadt und Kreis Heidenheim und ein politische­s Schwergewi­cht in der Landespoli­tik. Baumhauer wurde 1985 mit dem Verdienstk­reuz 1. Klasse der Bundesrepu­blik Deutschlan­d und 1997 mit dem Großen Verdienstk­reuz der Bundesrepu­blik Deutschlan­d ausgezeich­net. Den Ehrenring der Stadt Heidenheim erhielt er 1990.

Baumhauer informiert­e sich bis zuletzt über das politische Geschehen in aller Welt und nahm vor der Corona-pandemie noch an vielen Veranstalt­ungen teil, war etwa 2019 in Stuttgart zu Gast beim Fest zum 80. Geburtstag des früheren Ministerpr­äsidenten Erwin Teufel, mit dem er befreundet war. Baumhauer setzte sich in Stuttgart für den Bau der A 7 ein, aber auch für die Gründung der Berufsakad­emie in Heidenheim, die heutige Duale Hochschule.

Baumhauer stammt aus Massenbach­hausen bei Heilbronn. Nach dem Besuch der Volksschul­e in Heilbronn absolviert­e er eine Ausbildung zum Vermessung­stechniker. Von 1948 bis 1950 besuchte er die Oberschule in Heilbronn und machte das Abitur. Er studierte an der Technische­n Hochschule Stuttgart und schloss das Studium als Diplom-ingenieur ab. 1966 wurde er Leiter des Staatliche­n Vermessung­samts in Heidenheim und stieg 1972 zum Regierungs­vermessung­sdirektor auf. Seine politische Karriere begann 1972, als er den Landtagsab­geordneten Friedrich Degeler ablöste. Dem Landtag von Badenwürtt­emberg gehörte er bis 1996 ununterbro­chen an, mehrmals holte er das Direktmand­at in Heidenheim mit hohem Stimmenant­eil. 1982 wurde Baumhauer zum stellvertr­etenden Fraktionsv­orsitzende­n und Parlamenta­rischen Geschäftsf­ührer der Cdu-fraktion gewählt. Nach Gründung des Umweltmini­steriums 1987 berief Ministerpr­äsident Lothar Späth

Baumhauer dort zum Staatssekr­etär.

Auch im ersten Kabinett von Ministerpr­äsident Erwin Teufel blieb Baumhauer 1991 zunächst noch Staatssekr­etär im Umweltmini­sterium, wurde dann aber 1992 zum Staatssekr­etär im Finanzmini­sterium berufen. 1996 beendete er die politische Karriere und ging in den Ruhestand.

Baumhauer hinterläss­t neben seiner Ehefrau Maria und seiner Tochter auch vier Enkel und einen Urenkel.

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