Heidenheimer Zeitung

Vom Magischen Dreieck zur neuen Rasselband­e

Im Hinspiel setzte der VFB bei Borussia Dortmund das Glanzlicht der Saison. War dies gar der Auftakt einer Erfolgsges­chichte?

- Von Heiko Hinrichsen

Wenn der VFB an diesem Samstag (18.30 Uhr/sky) Borussia Dortmund empfängt, kommen Erinnerung­en an den fulminante­n 5:1-Erfolg der Stuttgarte­r aus dem Hinspiel hoch. Mit dem Kantersieg in Westfalen setzte die Matarazzoe­lf ihr Glanzlicht der bisherigen Saison. Denn die Schlagzeil­en in Fußball-deutschlan­d gehörten danach den „Jungen Wilden 2.0“. Schon öfter ist ein Spiel quasi die Geburtsstu­nde einer erfolgreic­hen Epoche beim VFB gewesen. Kommt es wieder so?

Das Magische Dreieck

Es war der 23. September 1995, als die Vfb-profis Fredi Bobic, Giovane Elber und Krassimir Balakov ihren ersten großen Auftritt hatten: Bobic, Elber, Balakov, Bobic, Elber – so lautete die Folge der Torschütze­n am siebten Spieltag beim 5:0-Sieg über Borussia Mönchengla­dbach. Das Magische Dreieck des VFB war geboren. Bobic, Elber und Balakov erzielten etwa in der Runde 96/97 allein 49 der 78 Vfb-tore – im Mai 1997 bejubelten die Stuttgarte­r ihren bisher letzten Dfb-pokalsieg nach einem 2:0 über Energie Cottbus. Die Vfb-aufstellun­g: Trautner – Verlaat – Foda, Bochtler, Herzog – Berthold, Balakov, Buck (64. Grimm), Kögl (46. Haber) – Bobic (77. Kruse), Elber.

Die Jungen Wilden

Ein frischer Wind wehte in der Saison 2002/03 über den Cannstatte­r Wasen. Eine Saison, in welcher der VFB unter dem Trainer Felix Magath aus der Not eine Tugend machte – und aus Mangel an finanziell­en Mitteln auch auf die eigene Jugend setzte. Am Saisonende war der VFB mit seinen Jungen Wilden um

Kevin Kuranyi, Timo Hildebrand, Timo Wenzel, Alexander Hleb, Ioannis Amanatidis, Andreas

Hinkel und Christian Tiffert Vizemeiste­r.

Die Initialzün­dung erfolgte dabei im Sonntagssp­iel des achten Spieltags am 6. Oktober 2002 gegen den TSV 1860 München. Der VFB hatte in der Heimpartie zuvor Arminia Bielefeld durch drei

Tore von Kevin Kuranyi mit 3:0 geschlagen – und auch beim 4:1-Erfolg über die Löwen steuerte der 20 Jahre junge Stürmer die ersten beiden Tore bei. Der Höhenflug der Jungen Wilden war nun nicht mehr zu stoppen: Es folgten die Teilnahme an der Champions League 2003/2004, der unvergesse­ne Abend mit dem 2:1-Erfolg gegen das Top-team von Manchester United sowie der Einzug ins Achtelfina­le der Königsklas­se. VFB: Hildebrand – Hinkel, Meira, Bordon, Gerber – Soldo – Tiffert (46. Ganea), Balakov, Hleb, Seitz – Kuranyi (83. Amanatidis).

Die Meisterelf von 2007

Ein Auswärtssi­eg mit neun Mann – das war das Kunststück, welches der VFB am zweiten Spieltag der

Saison 2006/07 beim 3:2 in Bielefeld vollbracht­e. Rechtsvert­eidiger Ricardo Osorio (Rot) und Mittelfeld­spieler Antonio da Silva (Gelb-rot) waren vom Platz geflogen, als sich Stürmer Cacau aus 30 Metern ein Herz fasste – und sein Flatterbal­l in der 82. Minute zum Siegtreffe­r im Arminen-tor landete. Die Elf von Trainer Armin Veh wurde am Saisonende verdient zum bisher letzten Mal deutscher Meister.

VFB: Hildebrand – Osorio, Meira, Delpierre, Magnin – Hilbert, Pardo, da Silva, Bierofka (90. Streller) – Cacau (89. Gentner), Tomasson (68. Tasci).

Die neue Rasselband­e

Erstmals seit 14 Jahren gewann der VFB am 12. Dezember 2020 wieder beim BVB – und stellte dabei neben den unerschroc­ken auftretend­en Youngstern um Tanguy Coulibaly vor allem den Hochgeschw­indigkeits­dribbler Silas Wamangituk­a ins Schaufenst­er, der die ersten beiden Tore erzielte. Wie im Hinspiel steckt der BVB auch diesmal in einer englischen Woche mit Champions League. Ist das am Samstag die Chance für den VFB?

VFB: Kobel – Mavropanos (88. Stenzel), Anton, Kempf – Endo, Mangala - Wamangituk­a (67. Massimo), Förster (77. Egloff ), Klimowicz, Sosa – Coulibaly (67. Gonzalez).

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