Heidenheimer Zeitung

Testpflich­t bringt wenig

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Außer Spesen nichts gewesen – und die waren bescheiden, weil das Treffen nur virtuell stattfand. So lassen sich die Ergebnisse des jüngsten „Wirtschaft­sgipfels“von Minister Peter Altmaier mit den Spitzenver­bänden zusammenfa­ssen. Mehr war realistisc­herweise auch nicht zu erwarten. Der Cdu-politiker kann nicht ständig neue Hilfen oder Erleichter­ungen zusagen, und auch die Wirtschaft­svertreter können nur ihre allseits bekannten Klagen wiederhole­n.

Es ist gut, wenn Politik und Wirtschaft immer wieder miteinande­r reden. Der Fehler ist, das dann gleich „Gipfel“zu nennen, was nach greifbaren Ergebnisse­n schreit. Schon gar nicht bei der Testpflich­t, mit der die Politik den Unternehme­n derzeit droht. Sie zeigt den großen Druck, etwas gegen die dritte Welle zu tun. Doch sie ist nicht zu Ende gedacht. Viele Betriebe bieten ihren Mitarbeite­rn schon Schnelltes­ts an. Aber sie können diese nicht zwingen, sie auch zu nutzen. Dazu kommt, dass eine Testpflich­t erst einmal eine gesetzlich­e Grundlage bräuchte und dann auch noch kontrollie­rt werden müsste. Bis das alles in der Praxis umgesetzt ist, tun sich längst andere Probleme auf.

Viel sinnvoller ist es, dafür zu sorgen, dass möglichst rasch die Betriebsär­zte ins Impfen einsteigen können. Das allerdings scheitert hauptsächl­ich am fehlenden Impfstoff. Dafür jedoch können die Betriebe nichts.

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Dieter Keller zum Wirtschaft­sgipfel bei Minister Altmaier
Kommentar Dieter Keller zum Wirtschaft­sgipfel bei Minister Altmaier

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