Blühende Zeiten stehen bevor
Auf sieben Flächen an den Ortseinfahrten wurde in Herbrechtingen im Herbst eine Wildkräutermischung ausgesät. Bald sollte sich die Stadt dort von ihrer schönen Seite zeigen.
An verschiedenen Stellen im Stadtgebiet mit insgesamt rund 2000 Quadratmetern Wildblumen ausgesät. Jetzt ist man gespannt auf das Ergebnis.
Es sind Spannungsfelder, sieben Stück an der Zahl, worauf die Verwaltung jetzt mit hohem Interesse schaut. Denn hier soll sich zeigen, ob die Saat für ein schöneres, blühendes Herbrechtingen aufgeht.
Vieles hat die Stadt schon unternommen, um sich optisch aufzuhübschen – und dieses nicht nur im Stadtgarten. Daneben ging freilich das Auslegen von Allgäuer Granit in Pflanzbeeten entlang den Straßen in der Stadtmitte. Nachdem während des überaus fruchtbaren Sommers 2012 das Unkraut in diesen Beeten vom Betriebshof nicht mehr beherrschbar in die Höhe geschossen war, hatte sich die Verwaltung für diese Art des Trockenlegens entschieden. Die Kritik der Bürger war deutlich zu vernehmen. Im Juli 2014 verkündete denn auch Dieter Frank, der Fachbereichsleiter Bau im Rathaus, das Ende der Steinzeit für Herbrechtingen.
Doch nicht alles, was man aussät, wurzelt gut. So gingen im Stadtgarten die von der Gartenund Landschaftsarchitektin Claudia Hetzel-zink in Form einer Feder arrangierten blühenden Wiesen einen Sommer nur in der Phantasie auf. Entsprechend vorsichtig agiert man inwischen bei der Verwaltung. Ziel soll nicht mehr allein die Blütenpracht sein. Heute achtet man verstärkt auf standortgerechte Sorten, an denen neben den Menschen auch die Tiere ihre Freude haben.
Naturgartenprofi aktiv
So zog denn auch die Verwaltung den Naturgarten-profi Steffen Krapf zu Rate, als man sich im vergangenen Jahr daran machte, die Ortseinfahrten von Herbrechtingen und Bolheim schöner und lebendiger zu machen. Dieser säte vergangenen September nach entsprechender Vorbereitung Wildkräutersaatgut aus. Dieses Frühjahr nun sollten sich die ersten Gewächse zeigen. Eingearbeitet wurde der Samen an den Kreuzungen der B 19 mit der Mergelstetter Straße und der Giengener Straße, an der Ulmer Steige beim Rotenbergweg, auf zwei Flächen bei der Feuerwehr Bolheim und an der Heidenheimer Straße am nördlichen Ortsende von Bolheim.
Krapf, der eine Ausbildung beim bundesweit aktiven Naturgartenverein zum Naturgartenprofi absolviert hat, bat gleich zu Anfang um Geduld. Wildblumen ließen sich Zeit. Bei guter Pflege aber würden die Flächen von Jahr zu Jahr schöner. Die Stadtverwaltung hat aber noch ein weiteres
Experimentierfeld offen. Vor wenigen Jahren wurde am Baumschulenweg ein altes Haus abgetragen. Während der Bauphase des neuen Bibrishalle war dieses Grundstück zu einem Interims-parkplatz umgewandelt worden. Nun soll dieses direkt beim Sportplatz gelegene Areal ebenfalls in eine blühende Wiese verwandelt werden. Die Stadtverwaltung wird im Mai einen Ortstermin ansetzen, wiederum mit Steffen Krapf. Zudem wird auch eine Herbrechtinger Bürgerin gehört, die sich bei einer Bürgersprechstunde zu Wort gemeldet hatte. Diese hatte in Hinsicht der Umwandlung von Flächen zu Blühwiesen dazu geraten, vorab den ökologischen Wert dieser Areale zu ermitteln. Mancher unscheinbare Fleck könne einen höheren Wert haben als Blumenwiesen.
Am Baumschulenweg hat die Stadtverwaltung auf der Lagerfläche bereits Humus ausgebracht. Diese Decke, so Frank, soll aber noch verstärkt werden. An eine Aussaat sei erst nach den Eisheiligen gedacht.