Heidenheimer Zeitung

Ab Montag Impftermin­e für alle über 60 Jahren

Baden-württember­g gibt einer weiteren Altersgrup­pe grünes Licht. Doch beim Vakzin-nachschub drohen Probleme.

- Von David Nau und Roland Muschel (mit dpa)

Von Montag an können alle Menschen über 60Jahren einen Termin für eine Coronaschu­tzimpfung in Baden-württember­g bekommen. Weil immer mehr Impfstoff geliefert werde und sich immer weniger Impfberech­tigte über 80 Jahren meldeten, öffne man nun die Terminverg­abe für die nächste Altersgrup­pe, teilte das Sozialmini­sterium in Stuttgart mit.

In anderen Bundesländ­ern wie Berlin, Sachsen oder Nordrhein-westfalen konnten über 60-Jährige schon länger einen

Impftermin vereinbare­n. Das entspricht auch der Empfehlung der Ständigen Impfkommis­sion.

Über 70-Jährige ruft das Ministeriu­m dazu auf, bis Montag Impftermin­e zu buchen. „Durch die weitere Öffnung ab Montag ist wieder mit einem starken Andrang über die Website und bei der Hotline zu rechnen“, sagte Sozialmini­ster Manfred Lucha (Grüne).

Als weiteren Grund für den Schritt nennt das Ministeriu­m die hohe Verfügbark­eit des Impfstoffs von Astrazenec­a. „In einzelnen Zentren bleiben aktuell Astrazenec­a-termine frei. Das ist zwar verständli­ch, aber in der Sache unbegründe­t. Der Impfstoff ist hochwirksa­m und ungefährli­ch“, sagte Lucha.

„Wir haben in den Impfzentre­n reichlich Astrazenec­a. Wir haben aber ein Problem, den Impfstoff loszuwerde­n“, bestätigte Professor Guido Adler, der das mobile Impfteam des Impfzentru­ms Ulm leitet. 900 Impfungen mit Astrazenec­a seien am Tag im Ulmer Impfzentru­m machbar, am Montag seien aber nur 480, am Dienstag lediglich 320 Termine gebucht worden.

Beim Nachschub könnte es aber Verzögerun­gen geben. Der Pharmakonz­ern Johnson & Johnson hat den Marktstart seines Impfstoffs in Europa verschoben, der für Mai geplant war. Zuvor hatten die Behörden in den USA eine vorübergeh­ende Aussetzung der Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson empfohlen, nachdem bei sechs Menschen im Land nach der Impfung Sinusvenen­thrombosen diagnostiz­iert worden waren.

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