Ab Montag Impftermine für alle über 60 Jahren
Baden-württemberg gibt einer weiteren Altersgruppe grünes Licht. Doch beim Vakzin-nachschub drohen Probleme.
Von Montag an können alle Menschen über 60Jahren einen Termin für eine Coronaschutzimpfung in Baden-württemberg bekommen. Weil immer mehr Impfstoff geliefert werde und sich immer weniger Impfberechtigte über 80 Jahren meldeten, öffne man nun die Terminvergabe für die nächste Altersgruppe, teilte das Sozialministerium in Stuttgart mit.
In anderen Bundesländern wie Berlin, Sachsen oder Nordrhein-westfalen konnten über 60-Jährige schon länger einen
Impftermin vereinbaren. Das entspricht auch der Empfehlung der Ständigen Impfkommission.
Über 70-Jährige ruft das Ministerium dazu auf, bis Montag Impftermine zu buchen. „Durch die weitere Öffnung ab Montag ist wieder mit einem starken Andrang über die Website und bei der Hotline zu rechnen“, sagte Sozialminister Manfred Lucha (Grüne).
Als weiteren Grund für den Schritt nennt das Ministerium die hohe Verfügbarkeit des Impfstoffs von Astrazeneca. „In einzelnen Zentren bleiben aktuell Astrazeneca-termine frei. Das ist zwar verständlich, aber in der Sache unbegründet. Der Impfstoff ist hochwirksam und ungefährlich“, sagte Lucha.
„Wir haben in den Impfzentren reichlich Astrazeneca. Wir haben aber ein Problem, den Impfstoff loszuwerden“, bestätigte Professor Guido Adler, der das mobile Impfteam des Impfzentrums Ulm leitet. 900 Impfungen mit Astrazeneca seien am Tag im Ulmer Impfzentrum machbar, am Montag seien aber nur 480, am Dienstag lediglich 320 Termine gebucht worden.
Beim Nachschub könnte es aber Verzögerungen geben. Der Pharmakonzern Johnson & Johnson hat den Marktstart seines Impfstoffs in Europa verschoben, der für Mai geplant war. Zuvor hatten die Behörden in den USA eine vorübergehende Aussetzung der Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson empfohlen, nachdem bei sechs Menschen im Land nach der Impfung Sinusvenenthrombosen diagnostiziert worden waren.