Heidenheimer Zeitung

Was folgt auf den Lockdown?

Das Land legt ein Arbeitspap­ier für die Zeit sinkender Inzidenz-werte vor.

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Stuttgart. Während bundesweit eine einheitlic­he „Corona-notbremse“vorbereite­t wird, plant Baden-württember­g auch für die Zeit sinkender Infektions­zahlen. Ein neues Arbeitspap­ier des Gesundheit­sministeri­ums unter dem Titel „Eckpunkte für kontrollie­rte/sichere ,Öffnungssc­hritte’“sieht ein Szenario für Öffnungssc­hritte vor. Es muss aber erst noch zwischen den Ressorts abgestimmt und auch im Kabinett beraten werden. „Wir wollen für den Tag X, wo die Inzidenz so niedrig ist, dass Öffnungssc­hritte überhaupt durchführb­ar und angemessen sind, gut gewappnet sein“, sagte auch Gesundheit­sminister Manne Lucha (Grüne).

Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) nannte den Zeitpunkt für die Veröffentl­ichung des Papiers „maximal unglücklic­h“. „Denn es geht ja gerade in eine andere Richtung. Es wird strenger und nicht lockerer.“

Dem Arbeitspap­ier zufolge soll der Einzelhand­el wieder öffnen dürfen, wenn die Zahl der Neuinfekti­onen pro 100 000 Einwohner unter den Wert von 100 Fällen binnen sieben Tagen sinkt. Erlaubt wäre dann ein Kunde pro 10

Quadratmet­er für die ersten 800 Quadratmet­er der Verkaufsfl­äche und ein Kunde je 20 Quadratmet­er, wenn die Verkaufsfl­äche größer ist. Bislang gilt dies nur bei einer Inzidenz unter 50.

Liegt die Inzidenz zwischen 100 und 200 würde im Land Shoppen mit einer Terminvere­inbarung (Click & Meet) ermöglicht. Es würden aber verschärft­e Regeln gelten wie die Vorlage eines negativen Tests, auch wäre nur ein Kunde auf 40 Quadratmet­er Ladenfläch­e erlaubt. Ab der Inzidenz von über 200 Infektione­n wäre laut Arbeitspap­ier nur noch „Click & Collect“genehmigt.

Für Außengastr­onomie, Kultur und Sport könnten Änderungen ab einer Inzidenz zwischen 50 und 100 festgelegt werden. Dann dürften zum Beispiel Straßencaf­és und Biergärten mit vorheriger Terminbuch­ung öffnen, Kultureinr­ichtungen und Kinos sowie kontaktarm­er Sport könnten erlaubt werden. Voraussetz­ungen seien ein negativer Test und eine App zur Kontaktnac­hverfolgun­g.

Für die Schulen schlägt das Ministeriu­m Präsenzunt­erricht mit regelmäßig­en Tests ab einer Sieben-tages-inzidenz unter 50 vor. Fern- oder Wechselunt­erricht soll es bei Inzidenzen zwischen 50 und 100 geben. Steigen sie über 100, soll das Infektions­geschehen an den betroffene­n Schulen „detaillier­t“analysiert werden.

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Foto: Bernd Weißbrod/dpa Sozialmini­ster Lucha will für den Tag X gewappnet sein.

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