Heidenheimer Zeitung

Seriöser Journalism­us wird belächelt oder gänzlich verteufelt

Zur Berichters­tattung über Corona und Informatio­nen im Internet

- Lothar Illa, Steinheim

Was mir in dieser kritischen Situation vermehrt auffällt, ist die Tatsache, dass es offenbar Millionen von Virologen in unserem Land zu geben scheint, bei genauer Betrachtun­g sind es womöglich um die 80 Millionen.

Tatsachen in Frage zu stellen, gehört ebenso zum Handwerksz­eug dieser Spezies wie Theorien in die Welt zu setzen, die jeglicher Logik entbehren (hoch lebe das Internet). Seriöser Journalism­us, wie er zum Glück meist praktizier­t wird, wird im

„fairsten“Fall belächelt, im schlimmste­n Fall verteufelt. Wenn man zum Thema Coronaviru­s im Netz nach einem bestimmten Fakt sucht, gibt es – ich formuliere es mal so – zehn verschiede­ne Meinungen und man höre und staune längst nicht mehr: Jeder dieser Meinungsma­cher nimmt für sich in Anspruch, der Gralshüter der Wahrheit zu sein, und so macht sich jeder das zu eigen, was zu seiner ganz persönlich­en „Wahrheit“passt, respektive dieser am nächsten kommt.

Nur, das Virus setzt sich über jede dieser Wahrheiten hinweg und tut das, was es am besten kann: er breitet sich aus. Auch ich höre mir diverse Fakten und Meinungen an und versuche abzuwägen, ohne dabei in Sphären zu schweben, die den gesunden Menschenve­rstand lügen strafen. Vielleicht, aber nur vielleicht schaffen wir es so gemeinsam, mit dieser Situation fertig zu werden – aber die Zweifel wachsen mehr und mehr! Dass die politische­n Entscheidu­ngen hierzu oft nur schwer nachzuvoll­ziehen sind und teils obskur daherkomme­n, ist eine andere Geschichte, machen die Sachen aber auch nicht leichter.

Theorien ohne jede Logik

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