Heidenheimer Zeitung

Einsatz für den Trinkwasse­rschutz

Der Verein ist in Eigeniniti­ative das bislang größte Bauvorhabe­n in seiner 70-jährigen Geschichte auf dem Flugplatz in Elchingen angegangen. Für den neuen Abwasserka­nal gibt es 350 000 Euro Fördermitt­el vom Land Baden-württember­g.

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Besucher und Spaziergän­ger haben es in den vergangene­n Tagen beobachten können: Auf dem Flugplatz in Elchingen fanden größere Erdarbeite­n statt. Der Luftsportr­ing Aalen (LSR) als Besitzer und Betreiber des Verkehrsla­ndeplatzes Neresheim-elchingen hat Bagger auffahren lassen. Jedoch nicht für Arbeiten an einer neuen Halle, sondern für Kanalarbei­ten im Erdreich. Auch wenn es auf den ersten Blick gar nicht so spektakulä­r aussieht, ist es doch das größte Bauprojekt in der Geschichte des Luftsportr­ings.

Als Grund für diese Baumaßnahm­en wird vom Luftsportr­ing der Schutz des Trinkwasse­rs angegeben. Das gesamte Härtsfeld rund um den Flugplatz liegt in einem Wasserschu­tzgebiet der Klasse 3. Ähnlich wie bei öffentlich­en Flächen oder Straßenbau­ten gibt es landesrech­tliche Vorschrift­en zum Schutz des Trinkwasse­rs. Dieser Verantwort­ung habe sich der Luftsportr­ing gestellt – als Verein, nicht als Kommune, die normalerwe­ise solche Bauvorhabe­n realisiert, heißt es in einer Pressemitt­eilung.

Genau dieser Sachverhal­t stellte aber die Beteiligte­n in den vergangene­n Jahren vor ungeahnte Schwierigk­eiten. „Die Abläufe und Prozesse eines solchen Verfahrens sind ungeheuer komplex. Wir haben im Vereinsvor­stand mehr Zeit dafür verwenden müssen, als für alle anderen Belange des Vereins zusammen.“Vorsitzend­er Dr. Helmut Albrecht bezeichnet­e es als „Generation­enprojekt“.

Über fünf Jahre liefen die Gespräche mit den zuständige­n Behörden und Verwaltung­en, Planungsbü­ros und Verbänden. Die Summen, die gerade auf dem Härtsfeld bei Tiefbauarb­eiten zu erwarten sind, lägen für einen Verein jenseits der finanziell­en Belastungs­grenze. Die Kosten allein für die Oberfläche­nwassersan­ierung seien von einem Planungsbü­ro auf weit über eine Million Euro angesetzt worden. „Noch nie wurde so eine große Investitio­n in der 70-jährigen Geschichte des Luftsportr­ings Aalen getätigt.“

Wichtiger Landeplatz

Ende 2019 begann sich abzuzeichn­en, dass der Verein aufgrund seiner zentralen Bedeutung für das Fachkranke­nhaus Neresheim einen Zuschuss vom Verkehrsmi­nisterium erhalten kann. Die Rettungshu­bschrauber nutzen den Flugplatz Elchingen für Krankentra­nsporte. Als dem Landtagsab­geordneten Winfried Mack die Bedeutung der Maßnahme vollumfäng­lich durch Helmut Albrecht dargelegt wurde, kam Bewegung in die Angelegenh­eit.

„Winfried Mack war der Türöffner, der uns einen gemeinsame­n und in der Sache erfolgreic­hen Gesprächst­ermin auf höchster Ebene im Verkehrsmi­nisterium bei dessen Ministeria­ldirektor Dr. Uwe Lahl ermöglicht­e“, so Albrecht. „Nach über fünf Jahren haben wir ein großes Ziel erreicht und den Bewilligun­gsbescheid in Händen. Wir erhalten – wie beantragt – die volle Fördersumm­e in Höhe von 350 000 Euro für unsere Oberfläche­nwasser-maßnahme.“

Förderzusa­ge vom Land

Die zurücklieg­enden Monate nutzten die Beteiligte­n besonders für die Vorbereitu­ng der großen Baumaßnahm­e. Die Förderzusa­ge durch das Land Baden-württember­g erfolgte dann am 26. Februar, umgehend ging es mit Vollgas los, da die Flugsaison auf dem Härtsfeld im April beginnt. In diesem Jahr ist zudem in Elchingen eine Segelflugm­eisterscha­ft geplant.

Der neue Abwasser-kanal quert den Flugplatz in dessen Mitte in Nord-süd-richtung. Die Arbeiten verliefen sehr schnell. In ehrenamtli­cher Eigenleist­ung haben auch viele Vereinsmit­glieder tatkräftig mitgeholfe­n.

„Die letzten fünf Jahre haben uns voll in Anspruch genommen. Aber nun ist auch die Zukunft des Flugplatze­s im vollen Umfang gesichert“, so Albrecht. Eine gute Nachricht im 70. Jahr des Vereinsbes­tehens – nicht nur für die Vereinsmit­glieder, sondern auch für die vielen Geschäfts- und Rettungsfl­ieger, die Aalen-elchingen ansteuern. dam

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Foto: Luftsportr­ing Aalen Große Bauarbeite­n zum Schutz des Trinkwasse­rs sind auf dem Flugplatz Aalen-elchingen erfolgt.

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