Konkurrenz von DM, Rossmann und Müller strauchelt
Die Expansion der viertgrößten Drogeriemarktkette, die von Edeka dominiert wird, stockt.
Hamburg. Von Hamburg aus startete vor wenigen Jahren eine Traditions-drogeriekette ihren Expansionskurs. Ziel war ursprünglich, bis zu 50 Filialen im Jahr zu eröffnen und damit den Großen im Markt wie DM, Rossmann und Müller den Platz streitig zu machen. Auf Platz vier der größten Drogerieketten hat es Budni, wie die Kette Budnikowsky genannt wird, mit diesem Kurs geschafft, aber es gibt Probleme.
Gerade im süddeutschen Raum wurden viel weniger Niederlassungen eröffnet als geplant, die ersten süddeutschen Märkte in Bamberg und Offenburg wurden nach zwei Jahren wieder geschlossen. Die geplante Neueröffnung in Salem steht auf der Kippe,
wie die „Lebensmittelzeitung“aktuell berichtet. Wohl auch deshalb stellt Edeka laut dem Branchenblatt das Sortiment von Budni um. Edeka kann das, denn die Handelskette besitzt 74,9 Prozent an der Gesellschaft, den Rest hält die Familie Wöhlke.
Nun gibt es eine Reihe von Netto-marken in den Regalen von Budni zu finden. Es handelt sich dabei zum Beispiel um Monatshygiene von Sophie, Mundpflege von Diadent oder Schreibwaren von Maker, die auf den ersten Blick nur durch die Markennamen als Netto-produkte zu erkennen sind.
Der Vorteil liegt in den übergreifenden Synergien: „Nun kann Budni mit nur 190 Filialen vom größeren Netto-volumen partizipieren und andere Spannen einfahren“, zitiert die „Lebensmittelzeitung“einen Hersteller. Das hilft im Wettbewerb. Budnis Preise könnten durch diese Bündelung sinken.
Auch wenn die Drogerien im Zuge der Corona-krise an Umsatz gewonnen haben, profitierten sie nicht so stark wie Supermärkte. Sie bleiben laut einer Nielsen-studie zwar mit aktuell 86,5 Prozent Umsatzanteil die wichtigste Einkaufsadresse für Drogerieartikel, Körperpflegeprodukte und Kosmetik werden aber deutlich häufiger im Rahmen des Großeinkaufes getätigt. Vor der Pandemie hätten vor allem jüngere Konsumenten einen Einkauf in der Drogerie
Will weiter expandieren: die Drogerie Budni.
auch als Freizeitbeschäftigung angesehen. Das hat sich verändert. Hinzu kommt laut der Marktforscher, dass sich der Konsumfokus von Körperpflege und Kosmetik hin zur Haushaltspflege verlagert.
Budni hat ein großes Lebensmittelund Bio-sortiment und kam damit bisher ganz gut durch die Krise. Von Januar bis November 2020 verzeichnet er bei Nahrungsmittel/drogerie einen Zuwachs von 6,4 Prozent und bei reiner Drogerie von 3,4 Prozent. Von Entmutigung also keine Spur. Auf der Homepage steht jedenfalls: „Wir sind stets auf der Suche nach neuen Filial-standorten und freuen uns über Vorschläge und Tipps.“