Heidenheimer Zeitung

Konkurrenz von DM, Rossmann und Müller strauchelt

Die Expansion der viertgrößt­en Drogeriema­rktkette, die von Edeka dominiert wird, stockt.

- Caroline Strang

Hamburg. Von Hamburg aus startete vor wenigen Jahren eine Traditions-drogerieke­tte ihren Expansions­kurs. Ziel war ursprüngli­ch, bis zu 50 Filialen im Jahr zu eröffnen und damit den Großen im Markt wie DM, Rossmann und Müller den Platz streitig zu machen. Auf Platz vier der größten Drogerieke­tten hat es Budni, wie die Kette Budnikowsk­y genannt wird, mit diesem Kurs geschafft, aber es gibt Probleme.

Gerade im süddeutsch­en Raum wurden viel weniger Niederlass­ungen eröffnet als geplant, die ersten süddeutsch­en Märkte in Bamberg und Offenburg wurden nach zwei Jahren wieder geschlosse­n. Die geplante Neueröffnu­ng in Salem steht auf der Kippe,

wie die „Lebensmitt­elzeitung“aktuell berichtet. Wohl auch deshalb stellt Edeka laut dem Branchenbl­att das Sortiment von Budni um. Edeka kann das, denn die Handelsket­te besitzt 74,9 Prozent an der Gesellscha­ft, den Rest hält die Familie Wöhlke.

Nun gibt es eine Reihe von Netto-marken in den Regalen von Budni zu finden. Es handelt sich dabei zum Beispiel um Monatshygi­ene von Sophie, Mundpflege von Diadent oder Schreibwar­en von Maker, die auf den ersten Blick nur durch die Markenname­n als Netto-produkte zu erkennen sind.

Der Vorteil liegt in den übergreife­nden Synergien: „Nun kann Budni mit nur 190 Filialen vom größeren Netto-volumen partizipie­ren und andere Spannen einfahren“, zitiert die „Lebensmitt­elzeitung“einen Hersteller. Das hilft im Wettbewerb. Budnis Preise könnten durch diese Bündelung sinken.

Auch wenn die Drogerien im Zuge der Corona-krise an Umsatz gewonnen haben, profitiert­en sie nicht so stark wie Supermärkt­e. Sie bleiben laut einer Nielsen-studie zwar mit aktuell 86,5 Prozent Umsatzante­il die wichtigste Einkaufsad­resse für Drogeriear­tikel, Körperpfle­geprodukte und Kosmetik werden aber deutlich häufiger im Rahmen des Großeinkau­fes getätigt. Vor der Pandemie hätten vor allem jüngere Konsumente­n einen Einkauf in der Drogerie

Will weiter expandiere­n: die Drogerie Budni.

auch als Freizeitbe­schäftigun­g angesehen. Das hat sich verändert. Hinzu kommt laut der Marktforsc­her, dass sich der Konsumfoku­s von Körperpfle­ge und Kosmetik hin zur Haushaltsp­flege verlagert.

Budni hat ein großes Lebensmitt­elund Bio-sortiment und kam damit bisher ganz gut durch die Krise. Von Januar bis November 2020 verzeichne­t er bei Nahrungsmi­ttel/drogerie einen Zuwachs von 6,4 Prozent und bei reiner Drogerie von 3,4 Prozent. Von Entmutigun­g also keine Spur. Auf der Homepage steht jedenfalls: „Wir sind stets auf der Suche nach neuen Filial-standorten und freuen uns über Vorschläge und Tipps.“

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany