Heidenheimer Zeitung

Keine Bezüge für Jens Spahn!

Zur Debatte um Kontaktpri­vilegien für Corona-geimpfte

- Arnulf-peter Deffner, Sontheim/brenz

Was hat Herrn Spahn nur dazu verleitet, zum jetzigen Zeitpunkt den Vorschlag zu machen, corona-geimpften Personen erweiterte Kontaktpri­vilegien zu gewähren? Im Umkehrschl­uss bedeutet dies nämlich, dass allen bis dato nicht geimpften Personen diese Vorteile verwehrt und sie von diesen gezielt ausgegrenz­t werden sollen. Aber diesen Personen war es bisher gar nicht möglich, in diesen geimpften Personenkr­eis zu gelangen, wegen niedrigere­r Impfpriori­tät oder weil sie wie viele Personen der höchsten Prioritäts­stufe noch gar kein Impfangebo­t erhalten haben, aufgrund der bekannten Impfanmeld­eprobleme und der viel zu geringen Impfstoffm­enge und deren Verfügbark­eit. Solch einen Vorschlag kann man bestenfall­s erst dann machen, wenn alle Bürger ein Impfangebo­t erhalten haben, sonst bedeutet dies eine direkte Diskrimini­erung dieser bis dato nicht geimpften Personen. Obendrein von diesen völlig unverschul­det, da hierauf von diesen in keiner Weise Einfluss genommen werden kann und es auch nicht erlaubt ist, da das Procedere per Impfreihen­folge / Verordnung­slage in dieser Weise festgelegt ist! Bevor also solch geistig unausgegor­ene Vorschläge gemacht werden, sollte doch besser vorher über deren Folgen nachgedach­t werden oder sollte man noch besser erst einmal die eigenen Hausaufgab­en zunächst anpacken, insbesonde­re hierbei endlich für alle Bürger einen Impfstoff in ausreichen­der Menge bereitzust­ellen und allen Bürgern das viel versproche­ne Impfangebo­t endlich zu unterbreit­en. Alle aktuellen „Klimmzüge der Pandemiebe­kämpfung“wären dann nämlich nicht mehr notwendig! Aber wie wäre auch folgender Vorschlag: Unser Gesundheit­sminister sollte doch einfach so lange keine Gehaltsbez­üge mehr erhalten, bis er es erreicht hat, genug Impfstoff für alle Bürger bereitzust­ellen. Kein Gehalt genauso wie bei den vielen Einzel- und Kleinunter­nehmern, die aufgrund harter Corona-beschränku­ngen auch seit Monaten keinen Umsatz und Verdienst mehr erzielen konnten, und dem finanziell­en Ruin nahe sind! Gleiches Recht für jeden!

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