Bahnprojekt liegt weiter im Plan
Die Arbeiten gehen voran, nur bei der Filstalbrücke gibt es Zeitdruck. Weiter in der Luft hängt die Gäubahn.
Stuttgart. Das Bahnprojekt Stuttgart 21 liegt weiterhin im Zeitund Kostenplan. Das teilten die Projektpartner im Anschluss an die Sitzung des Lenkungskreises mit. „Es gibt keinen Hinweis darauf, dass es noch wesentliche Verzögerungen geben könnte, die die Inbetriebnahme gefährden könnten“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Auch die Kosten seien „Stand heute“im Plan. Rund 80 Prozent der Ausgaben seien bereits vergeben oder gebunden.
Verzögerungen gibt es dagegen weiter beim Bau der Filstalbrücke, die Teil des Albaufstiegs der Neubaustrecke zwischen Wendlingen und Ulm ist. Man sei aber dabei, die Verzögerungen wieder aufzuholen, sagte Roland Pofalla, Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn (DB). „Wir können heute sicher sagen, dass mit Inbetriebnahme der Neubaustrecke im Jahr 2022 beide Brückenteile in Betrieb gehen werden“, sagte Pofalla. Das sei vor einem Jahr noch nicht sicher gewesen.
Unklar ist hingegen, ob auch beide Brückenteile rechtzeitig für die ersten Testfahrten auf der Strecke fertig werden, die ab Ende 2021 geplant sind. Es könne sein, dass nur eine Seite rechtzeitig fertig werde.
Gäubahn: Finanzierung klären
Thema der Sitzung war auch die Anbindung der Gäubahn an den Flughafen. Der Bund schlägt dafür einen rund 12 Kilometer langen Tunnel unter den Fildern vor, eine positive Kosten-nutzen-rechnung liegt inzwischen vor. Bis der Bund aber eine feste Finanzierungszusage für den Tunnel gemacht habe und sich die Projektpartner auf notwendige Anpassungen der Verträge geeinigt hätten, halte man an der bestehenden Planung fest, sagte Pofalla. Diese wird ab dem 26. April auch an mehreren Tagen beim Erörterungstermin im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens für den Bauabschnitt am Flughafen diskutiert werden.
Über die Finanzierung des Tunnels wolle man zeitnah mit dem Bund sprechen, sagten Pofalla und Hermann. Sollte die Finanzierung geklärt sein, wolle man auf Vorschlag von Stuttgarts OB Frank Nopper in einer „Gäubahnrunde“das weitere Vorgehen besprechen.