Liebe Nervensägen,
hört bitte auf, an unseren Nerven zu sägen: Wir dachten ja schon alle, wir hätten es langsam hinter uns: Die Forstarbeiter sind in den vergangenen Wochen wie die Berserker durch die Wälder gestürmt und haben gefühlt jeden zweiten Baum umgenietet. Das zumindest könnte man meinen, wenn man so manchen Waldspaziergänger des Nachmittags mal wieder schimpfen hört. Baumfrevel, heißt es da! Artenschutz Ade und solchen Quatsch.
Es war natürlich nicht jeder zweite Baum und was die Männer in Grün da in den Wälder so veranstaltet haben, hat sicherlich seine Richtigkeit. Und wie gesagt: Nun dachten wir ja auch, dass wir das Gesäge zwischen 8 Uhr morgens und 16 Uhr nachmittags so langsam hinter uns haben.
Falsch gedacht. Denn was da am Wegesrand so liegt, das sind halt Polter mit teils riesigen Baumstämmen und diese Polter werden verkauft. Auch an Privatpersonen, die von nun an eben jede freie Minute „im
Holz“verbringen, wie sie es so schön ausdrücken. Die haben „einen Schlag“und gehen „ins Holz“. Und sie tun es am liebsten am Wochenende. Und zwar schon morgens, wenn’s sein muss, auch vor 8 Uhr und wenn’s nicht anders geht, dann auch noch nach 16 Uhr. Oder so gegen 12 Uhr. Von wegen Mittagsruhe.
Und wen es dann ganz schlimm erwischt hat, der hat einen Nachbarn, der dann irgendwann im Sommer zwar nicht mehr
„im Holz ist“, dafür aber „im Holz war“. Und dieses Holz muss dann im angrenzenden Garten eben noch in mundgerechte (oder ofengerechte) Stücke gesägt werden. Und zwar vorzugsweise, richtig, am Wochenende.
Doch, liebe Nervensägen, wir werden das nicht ansprechen und wir werden uns auch nicht bei Euch beklagen. Um die gute Nachbarschaft zu wahren. Und weil dieses ständige Gemecker noch mehr nervt als jede Säge dieser Welt. Aber Ihr lest das ja eh nicht.