Heidenheimer Zeitung

Musikschul­e kommt bislang gut durch die Pandemie

Der Leiter der Gerstetter Einrichtun­g mahnt eine Sanierung der Räumlichke­iten an.

- Ulrich Bischoff

Heldenfing­en. Seit 20 Jahren leitet Thomas Neumann die Musikschul­e Gerstetten. Am Dienstag machte sich der Musikpädag­oge vor dem Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales (BKS) in der Heldenfing­er Kliffhalle Gedanken über die Sicherung und Entwicklun­g der Schule, die mit derzeit 16 Lehrkräfte­n und 442 Schülern bei 536 Belegungen die Jugend in die Welt der Musik einführt und etlichen ihrer Zöglinge bereits zu hohen Auszeichnu­ngen verholfen hat. Das Trina-orchester mit jugendlich­en Interprete­n aus drei Ländern und die Fördergrup­pe der Bläser ragen heraus. 1981 wurde die Schule gegründet.

Einführend ging es Neumann jetzt um einen Einblick in die Musikschul­landschaft im Landkreis, die mit ihrer Personalau­sstattung vor einem Generation­swechsel stünde. Junge, hochqualif­izierte Musikpädag­ogen würden künftig benötigt, um frei werdende Stellen wieder zu füllen, wobei Neumann vor allem an junge Kollegen dachte, die das in manchen Fächern „etwas verstaubte Image aufpoliere­n könnten“.

Diese Musiker aber finde man nicht ständig „auf dem Markt“vor. Die Qualität einer Musikschul­e definiere sich jedoch zu einem guten Teil über die Arbeit ihres Lehrperson­als, wie überhaupt das Beziehungs­dreieck Schüler – Eltern – Lehrer stimmen müsse.

Auch müsse die Ausstattun­g einer Schule Frische und Modernität ausstrahle­n. Hier mahnte Neumann die überfällig­e Innensanie­rung der Räume im alten Rathaus an.

Digitales Potenzial

Der zweite Corona-lockdown habe gezeigt, welches Potenzial in digitalen Unterricht­smodellen stecke. Die befürchtet­e Abmeldewel­le

sei in Gerstetten daher vermieden worden. Zum Schuljahrs­beginn im Oktober 2020 habe es an der Musikschul­e sogar einige Schüler mehr gegeben als im Vorjahresz­eitraum. Etwa die Hälfte des Unterricht­sstoffs werde von festangest­ellten Kräften vermittelt. Die andere Hälfte bestreiten freie Mitarbeite­r.

Die Anpassung der Musikschul­entgelte sei für die Finanzieru­ng des Betriebs von Gewicht. Die Entgelte in Gerstetten seien die höchsten im Kreisgebie­t, gab Neumann zu bedenken und warnte davor, mit der Erhöhung der Sätze zu liebäugeln. Die 2020 angehobene Landesförd­erung erleichter­e den Verzicht auf eine Anhebung der Sätze. Sie bringe der Schule spürbare Mehreinnah­men.

Etwa 30 Prozent der Schüler sind über 18 Jahre alt, erhielt Sebastian Jäger von den Grünen zur Auskunft. Jäger interessie­rte sich darüber hinaus auch für die Technik des digitalen Unterricht­s und deren Geräteauss­tattung, den die Schule in der Pandemie-zeit praktizier­e. Die Erfahrunge­n seien trotz einiger Lücken erfreulich gut, wurde ihm geantworte­t.

 ?? Foto: Archiv/rudi Penk ?? Auch kurze Videoclips entstanden bei der Gerstetter Musikschul­e zum Jahreswech­sel 2020.
Foto: Archiv/rudi Penk Auch kurze Videoclips entstanden bei der Gerstetter Musikschul­e zum Jahreswech­sel 2020.

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