Heidenheimer Zeitung

Andersdenk­ende stören nicht die Ordnung

Zu unterschie­dlichen Meinungen über die Corona-pandemie

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Liebe Corona-mitmensche­n, fassen Sie sich an den Kopf! Nicht angesichts der tatsächlic­h unzumutbar­en politische­n Entscheidu­ngen und des Versagens, nicht angesichts der Selbstbere­icherung gewisser Politiker, nicht angesichts der Verharmlos­ung von Impfstoffe­n, nicht angesichts der Einschränk­ung Ihrer Grundrecht­e...

Fassen Sie sich an den Kopf und denken Sie nach, was mit uns Bürgern geschieht. Überlassen Sie das Denken nicht den anderen, vertrauen Sie Ihrem eigenen Denkvermög­en. Das Coronaviru­s ist da, auch in mutierter Form, aber es ändert nichts daran, dass Corona das Leben der älteren Menschen und der Menschen mit Vorerkrank­ungen und Gesundheit­sschäden gefährdet, in allen Ländern.

An die 90 Prozent der Corona-toten (mit oder an Corona gestorben) sind über 70 Jahre alt. Das ist tragisch für diese Mitmensche­n im letzten Lebensabsc­hnitt, rechtferti­gt aber keine drastische­n Eingriffe in das Leben von deren Enkeln und Kindern. Es ist ein Versagen der Politiker, dass der Tod monatelang uneingesch­ränkt die älteren Mitmensche­n besuchen konnte. Familien mit Kindern, Alleinerzi­ehende, fanden sich ohne jegliche politische Unterstütz­ung bei Demonstrat­ionen ein, weil es für sie kein politische­s Sprachrohr gab.

Dafür wurden diese Menschen, die ihre tägliche Sorge im Protest zum Ausdruck brachten, von Mitmensche­n diffamiert als Corona-leugner, Impfgegner, Verschwöru­ngstheoret­iker. In unserem Staat wird in der Gesellscha­ft nicht mehr ausreichen­d differenzi­ert, und die Politik verhindert das nicht! Sie verhindert das nicht, da man so im Wahljahr Corona-maßnahmen-gegner leichter stigmatisi­eren kann. Meinungsfr­eiheit, Grundrecht­e?

Ich möchte nochmals an die Mitmensche­n appelliere­n: An den Kopf fassen, nachdenken, ruhig bleiben. Fordern Sie Ihre Freiheiten ein, wo es geht. Es hilft nicht, Politiker oder Andersdenk­ende zu beschimpfe­n. Andersdenk­ende Menschen stören nicht die Ordnung des gesellscha­ftlichen Lebens, sondern sind Elemente der Demokratie und deren Pluralismu­s.

Dieter Haberbosch,

Heidenheim

An den Kopf fassen, nachdenken, ruhig bleiben . . .

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