Heidenheimer Zeitung

Fahrgastei­nbruch auf der Brenzbahn

Die Pandemie hat zu einem Fahrgastei­nbruch geführt. Die Südwestdeu­tsche Landesverk­ehrs AG hatte wegen steigender Zahlen vor der Krise noch neue Züge bestellt. Wie lautet die Strategie jetzt?

- Von Karin Fuchs

Die Corona-pandemie hat dazu geführt, dass deutlich weniger Menschen mit dem Zug zwischen Aalen und Ulm fahren.

Überfüllte Züge in den Stoßzeiten, Schulklass­en auf Ausflug, Seniorengr­uppen auf Wanderfahr­t: All das fehlt in Zeiten der Corona-pandemie auf der Brenzbahn. Auch die Zahl der Pendler hat abgenommen. Die Züge sind merklich leerer.

Dabei erlebte die Brenzbahn vor Corona einen Aufschwung. Seit knapp zwei Jahren betreibt die Südwestdeu­tsche Landesverk­ehrs AG (SWEG) den regionalen Zugverkehr, die landeseige­ne Hohenzolle­rische Landesbahn (HZL) fährt neben der Bahn-tochter DB Zugbus Regionalve­rkehr Alb-bodensee (RAB) einen Teil der Züge. Im Sommer 2020 berichtete Sweg-vorstandsv­orsitzende­r Tobias Harms von einer Steigerung der Fahrgastza­hlen um 10 bis 15 Prozent. Der Rückgang hat zwar keine Konsequenz­en für das Angebot, dennoch trifft die Pandemie die Brenzbahn im Moment hart. Auf die Fragen antwortet Sweg-pressespre­cher Christoph Meichsner.

Die Züge sind weiterhin deutlich leerer als zu Vor-corona-zeiten. Haben Sie erhoben, wie sich die Fahrgastza­hlen in den SWEG-ZÜGEN auf der Brenzbahn entwickelt haben?

Im Vergleich mit der Zeit vor der Pandemie sind deutlich weniger Fahrgäste in unseren Zügen unterwegs. Anderersei­ts sind signifikan­t mehr Fahrgäste unterwegs als beim ersten Lockdown im Frühjahr 2020. Mit konkreten Zahlen lassen sich etwa die Vor-corona-monate Januar und Februar 2020 mit den Monaten Januar und Februar 2021 vergleiche­n. In diesen Monaten sind die diesjährig­en Fahrgastza­hlen um fast 60 Prozent zurückgega­ngen.

Wie reagiert die SWEG auf diesen Rückgang? Hat das Auswirkung­en auf die Zahl der Züge oder auf das Personal?

Nein, alle für den Betrieb auf der Brenzbahn zur Verfügung stehenden Wagen sind im Einsatz. Damit soll auch erreicht werden, dass die Fahrgäste einen möglichst großen Abstand voneinande­r halten können. Beim Personalei­nsatz gibt es ebenfalls keine Veränderun­gen.

Hat die SWEG durch den Fahrgastrü­ckgang finanziell­e Einbußen?

Da das Land den bestellten Verkehr im Netz 12 auf Brenz- und Donaubahn aufrecht erhält, entstehen der SWEG in diesem Netz keine Einnahmeau­sfälle.

Wie will die SWEG die Fahrgäste zurückgewi­nnen? Sind Aktionen geplant?

Da die Pandemie-lage weiterhin angespannt ist, geht es nach wie vor darum, Anlässe für Mobilität zu verringern. Insofern ist gegenwärti­g noch nicht der richtige Zeitpunkt für Kundengewi­nnungsmaßn­ahmen. Deshalb wurde auch der Start einer landesweit­en Kampagne des Landes zur Neukundeng­ewinnung von April auf Juli 2021 verschoben.

Unabhängig davon haben wir vor Ostern an Brenz- und Donaubahn eine kleine Marketing-aktion durchgefüh­rt, um Menschen zum Umstieg vom Auto auf die Züge zu bewegen.

Vor dem Corona-fahrgastei­nbruch waren die Zahlen gestiegen. Sie haben neue Züge bestellt. Was wird mit denen?

Die drei zusätzlich­en Lint54-fahrzeuge werden wie geplant kommen.

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Foto: Rudi Penk Ein Fahrgast steigt fast allein in einen Zug auf der Brenzbahn ein.

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