Heidenheimer Zeitung

Tigerenten à la Bundeswehr

- Stefan Kegel

Hubschraub­er heben

nicht ab, Gewehre schießen bei Hitze um die Ecke, und von Segelschul­schiffen wollen wir gar nicht erst anfangen: Die Ausstattun­g der Bundeswehr sorgt immer wieder für lustige Schlagzeil­en – die natürlich nur so lange lustig sind, wie kein missgünsti­ger Diktator Deutschlan­d angreift.

Bevor die deutschen Soldaten jetzt allerdings anfangen, Bajonette aus den Museen zusammenzu­klauben, um ein Mindestmaß an Verteidigu­ngsfähigke­it sicherzust­ellen, lohnt es sich, einen Blick nach Frankreich zu riskieren. Denn dort hat man eine neue, geradezu visionäre Idee für veraltetes Militärmat­erial entwickelt: Nachhaltig­keit.

Als das französisc­he U-boot „Perle“vergangene­s Jahr im Trockendoc­k Feuer fing, wurde sein kompletter vorderer Teil zerstört. Statt nun aber das ganze Boot abzuwracke­n, kam den gewieften französisc­hen Militärs eine Idee: Sie sägten von einem Schwesters­chiff, das gerade zur Verschrott­ung freigegebe­n worden war, den Vorderteil ab. Nun werden beide zu einem neuen Boot zusammenge­schweißt. Das ist billiger als ein neues zu bauen – und man hat der Welt vorerst eine ganze Menge Schrott erspart.

Was für Chancen sich daraus für Deutschlan­d ergeben, ist nicht abzusehen. Lasst uns ausgemuste­rte Panzer zersägen! Den Mischwesen der Nachhaltig­keit gehört die Zukunft, den Tigerenten à la Bundeswehr – und AKK: der außergewöh­nlich kuriosen Kriegsführ­ung.

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