Weniger planbare Operationen
Die Zunahme an schweren Coronaerkrankungen hat auch in Heidenheim weitreichende Auswirkungen.
Erneut ist die Zahl der Coronapatienten auf der Intensiv-station im Klinikum Heidenheim gestiegen. „Aktuell behandeln wir hier sieben Menschen“, sagte der für Infektionserkrankungen zuständige Chefarzt Dr. Martin Grünewald im aktuellen Hz-corona-briefing. Zudem sei eine Patientin mit einem schweren Krankheitsverlauf an das Universitätsklinikum in Ulm verlegt worden. Wenn man eine Ampelsymbolik verwenden würde, dann könne man sagen, dass das Krankenhaus auf dem Schlossberg in einer Gelbphase angekommen sei. Man habe zwar noch Kapazitäten, müsse nun aber bei der Bettenzahl im Intensivbereich strategisch planen. „In der Konsequenz bedeutet das eine Reduzierung der Operationen (OP) in der kommenden Woche sowie die Schließung zweier Op-säle.“
Der Grund liege darin, dass auch nach OPS Patienten auf der Intensivstation liegen würden. Um eine Überlastung des Bereiches zu verhindern, müsse das Klinikum gegensteuern. „Das bedeutet, dass ein Teil der langfristig geplanten Operationen ab kommendem Montag verschoben werden muss. Das gilt aber natürlich nicht für Notfälle oder dringende Eingriffe“, so Grünewald.
Der Krisenstab des Klinikums diskutiere im Augenblick darüber, ob wie auf dem Höhepunkt der zweiten Welle wieder ein ganzes Stockwerk in eine Corona-station umgewandelt werden sollte. Bei aktuell zwölf Corona-patienten auf der Infektionsstation sei das aber bisher nicht nötig. Eine Entscheidung für so eine Erweiterung hänge von dem weiteren Zustrom von Patienten ab und ihrer Liegedauer im Krankenhaus, so Grünewald. „Wenn wir bis Montag jeden Tag vier neue Patienten aufnehmen müssten, würde das die Kapazität der Station sprengen.“
Damit sich die Situation im Klinikum nicht weiter verschärfe, appelliere er an alle Menschen im Landkreis Heidenheim, die aktuellen Corona-verhaltensregeln zu beachten, so Grünewald. „Mit den zuletzt von Landrat Peter Polta verhängten Maßnahmen ist es möglich, die Lage wieder in den Griff zu bekommen, aber nur, wenn sich viele Menschen daran halten.“