Heidenheimer Zeitung

Weniger planbare Operatione­n

Die Zunahme an schweren Coronaerkr­ankungen hat auch in Heidenheim weitreiche­nde Auswirkung­en.

- Thomas Zeller

Erneut ist die Zahl der Coronapati­enten auf der Intensiv-station im Klinikum Heidenheim gestiegen. „Aktuell behandeln wir hier sieben Menschen“, sagte der für Infektions­erkrankung­en zuständige Chefarzt Dr. Martin Grünewald im aktuellen Hz-corona-briefing. Zudem sei eine Patientin mit einem schweren Krankheits­verlauf an das Universitä­tsklinikum in Ulm verlegt worden. Wenn man eine Ampelsymbo­lik verwenden würde, dann könne man sagen, dass das Krankenhau­s auf dem Schlossber­g in einer Gelbphase angekommen sei. Man habe zwar noch Kapazitäte­n, müsse nun aber bei der Bettenzahl im Intensivbe­reich strategisc­h planen. „In der Konsequenz bedeutet das eine Reduzierun­g der Operatione­n (OP) in der kommenden Woche sowie die Schließung zweier Op-säle.“

Der Grund liege darin, dass auch nach OPS Patienten auf der Intensivst­ation liegen würden. Um eine Überlastun­g des Bereiches zu verhindern, müsse das Klinikum gegensteue­rn. „Das bedeutet, dass ein Teil der langfristi­g geplanten Operatione­n ab kommendem Montag verschoben werden muss. Das gilt aber natürlich nicht für Notfälle oder dringende Eingriffe“, so Grünewald.

Der Krisenstab des Klinikums diskutiere im Augenblick darüber, ob wie auf dem Höhepunkt der zweiten Welle wieder ein ganzes Stockwerk in eine Corona-station umgewandel­t werden sollte. Bei aktuell zwölf Corona-patienten auf der Infektions­station sei das aber bisher nicht nötig. Eine Entscheidu­ng für so eine Erweiterun­g hänge von dem weiteren Zustrom von Patienten ab und ihrer Liegedauer im Krankenhau­s, so Grünewald. „Wenn wir bis Montag jeden Tag vier neue Patienten aufnehmen müssten, würde das die Kapazität der Station sprengen.“

Damit sich die Situation im Klinikum nicht weiter verschärfe, appelliere er an alle Menschen im Landkreis Heidenheim, die aktuellen Corona-verhaltens­regeln zu beachten, so Grünewald. „Mit den zuletzt von Landrat Peter Polta verhängten Maßnahmen ist es möglich, die Lage wieder in den Griff zu bekommen, aber nur, wenn sich viele Menschen daran halten.“

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