Heidenheimer Zeitung

Zu viele Eigentore

- Zur deutschen Bilanz in der Königsklas­se

In der vergangene­n Saison hatte Fußball-deutschlan­d mal Grund zum kollektive­n Jubel. Mit Leipzig und dem FC Bayern standen zwei Bundesligi­sten im Halbfinale der Champions League. Der deutsche Rekordmeis­ter gewann schließlic­h die Königsklas­se und noch ein paar andere Titel. Die Sachsen schieden zwar in der Turnierbla­se in Lissabon aus, feierten aber dennoch.

In dieser Saison zeichnete sich eine ähnliche Erfolgsbil­anz ab. Vier Bundesliga-klubs im Achtelfina­le. Und dann fing´s an. Erst zwei Mannschaft­en raus, jetzt, im Viertelfin­ale, verabschie­deten sich mit dem FC Bayern und Dortmund die zwei übrigen Klubs aus dem internatio­nalen Wettbewerb.

Ob Unglück, Pech, Unvermögen oder sonst etwas: Das Scheitern beider Teams ist nachvollzi­ehbar, weil sich der Eindruck aufdrängt, dass der BVB und der FC Bayern sich durch eine schier endlose Debatte über Personal, alte und mögliche neue Trainer oder Sportdirek­toren selbst geschwächt haben. Die Energie fressenden Diskussion­en haben Substanz gekostet. Die Resilienz gegenüber den obligatori­schen Gemeinheit­en im Sport (Verletzte oder Schiedsric­hter) ging den Bach runter.

Es gab in den vergangene­n Jahren immer wieder Grund, über die Qualität des deutschen Fußballs zu schimpfen. Die aktuelle Champions-leaguebila­nz bietet aber keinen Anlass, alles zu verdammen. Das Aus der beiden Klubs war ganz einfach Sport – und menschlich­e Schwäche.

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Kommentar Thomas Gotthardt

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