Volle Konzentration auf Isotope
Die Umsätze mit radioaktiven Wirkstoffen zur Krebsbehandlung sollen sich bis 2030 vervielfachen.
Radiopharmazeutika – so heißt das neue Zauberwort bei Eckert & Ziegler, dem Spezialisten für Therapien zur Bestrahlung von Tumoren mithilfe radioaktiver Substanzen (Isotope). Patienten werden dabei radioaktive Substanzen zur Diagnose gespritzt – ein stark wachsendes Geschäft, auf das sich das Unternehmen in Zukunft konzentrieren will.
Zur Neustrukturierung überträgt Eckert & Ziegler in einem nächsten Schritt 51 Prozent der Anteile am Geschäft mit Tumorbestrahlungsgeräten (HDR) an die chinesische Firma TCL Healthcare Equipment. Die Geräte werden auch nach dem Einstieg des Partners in Deutschland gefertigt. Bis Anfang 2024 kann TCL die noch ausstehenden 49 Prozent der Anteile zu einem bereits festgelegten Preis erwerben. Nach Ablauf der Frist hat Eckert & Ziegler eine Verkaufsoption an TCL.
Währenddessen bündeln die Berliner ihre Ressourcen im Management und in der Bilanz für das Geschäft mit Radiopharmazeutika. Die entsprechende Sparte liefert 47 Prozent des Umsatzes. 2019 wurde in diesem Spezialmarkt weltweit eine Milliarde Dollar umgesetzt. Während der nächsten zehn Jahre sollen sich die Erlöse auf 30 Milliarden vervielfachen. Das von Mitgründer Andreas Eckert geführte Unternehmen gehört weltweit zu den wenigen Firmen, die zur Herstellung radioaktiver Isotope und für nukleartechnische Verfahren die notwendigen Zertifikate und Zulassungen haben.
Ausbau in Amerika und China
Das bringt das Unternehmen in eine aussichtsreiche Position und es baut seine Kapazitäten weltweit aus. In China werden 50 Millionen Euro für ein Werk zur Herstellung von Isotopen investiert, das 2027 in Betrieb gehen soll.
Mit 176,1 Millionen Euro erlösten die Berliner 2020 geringfügig weniger. Allerdings verbesserten sich die Margen. Der Jahresüberschuss von 22,9 Millionen Euro lag über den 22 Millionen für 2019. 2021 soll der Überschuss auf 29 Millionen Euro zulegen. Trotz dieser Steigerung ist die Aktie anspruchsvoll bewertet. Mit Blick auf die guten Perspektiven nehmen Investoren die hohe Bewertung jedoch in Kauf.