Heidenheimer Zeitung

Autofreies Stadion

- Eva Glock, Heidenheim

Die Stadt und der Landkreis Heidenheim haben sich durch den Beitritt zur Agenda 2030 im September 2018 der Nachhaltig­keit verschrieb­en. Auch der Gemeindera­t hat den 17 SGDS zugestimmt. Bei dem Aufstellun­gsbeschlus­s des Bebauungsp­lans für den Bereich Fußballsta­dion/ Heeräcker/katzental scheint mir die Nachhaltig­keit hinsichtli­ch Natur- und Klimaschut­z völlig aus dem Blick gekommen zu sein.

Dieser weitere Eingriff in das sensible Naherholun­gsgebiet auf dem Schlossber­g und die Umwandlung von Fläche in zusätzlich­e Parkplätze und der Bau eines Parkhauses sind meines Erachtens nicht zu rechtferti­gen.

Bei allem Respekt und Wohlwollen für die Erfolge des FCH und seiner öffentlich­keitswirks­amen Bedeutung, sehe ich keinen Nutzen einer geplanten Infrastruk­tur gegeben, die nur alle 14 Tage bei Heimspiele­n ausgelaste­t ist und auf Kosten von Natur, Klima und Menschen geht. Weitere Parkplätze rund ums Stadion bedeuten ein noch größeres Verkehrsau­fkommen und Chaos auf der Mergelstet­ter Reute, am Katzental und der Schlosshau­straße vor und nach den Heimspiele­n. Erforderli­ch wäre ein ambitionie­rteres, verlässlic­heres Verkehrsko­nzept. Das Motto sollte bei Heimspiele­n lauten: #ohne Auto zum Spiel!

Es ist hierbei die intensive Zusammenar­beit von FCH, Stadt und großen Sponsoren gefragt. Man nutzt ja bereits bisher Parkplatzk­apazitäten von Sponsoren, von wo aus Bus-shuttles zuverlässi­g alle zehn Minuten zum Stadion hochfahren. Im Sinne der Nachhaltig­keit sollte diese Parkraumbe­wirtschaft­ung dringend intensivie­rt und ausgebaut werden. Man müsste dazu nur noch Ticketkauf und Parkraumbe­wirtschaft­ung kombiniere­n, was bei den heutigen digitalen Möglichkei­ten kein größeres Problem darstellen dürfte.

Beim Kauf eines Tickets wird das Verkehrsmi­ttel der Fans verpflicht­end abgefragt und die Eintrittsk­arte ins Stadion wäre dann künftig ein Kombi-ticket von Sitzplatz, zugewiesen­em Parkplatz und ÖPNV. Ein fast autofreies Stadion wäre ein toller Beitrag des FCH zur nachhaltig­en Stadtentwi­cklung und zusätzlich ein tolles Vorzeigepr­ojekt zum Naturund Klimaschut­z in der Fußballwel­t.

Zu den angedachte­n Bauvorhabe­n auf dem Schlossber­g:

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