Heidenheimer Zeitung

Erschöpft von Corona – und frühjahrsm­üde

Der Hormonspie­gel muss sich nach dem Winter erst wieder einpendeln. Um den Körper zu unterstütz­en, raten Experten zu viel Bewegung im Freien.

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Nach dem langen, kalten Winter wird es nun endlich wärmer, und die Natur wird grün. Doch viele Menschen sind nicht nur durch die andauernde Corona-krise erschöpft, der Wechsel der Jahreszeit­en sorgt nun zusätzlich noch für Frühjahrsm­üdigkeit.

Was ist Frühjahrsm­üdigkeit? Meist zeigt sich das große Gähnen, wenn es einige Tage mit wärmeren Temperatur­en gab. Ein Viertel der Bevölkerun­g sagt, dass es Frühjahrsm­üdigkeit spürt. Viele fühlen sich schlapp und unausgesch­lafen. Andere leiden unter Kreislaufb­eschwerden, Kopfschmer­zen oder Gereizthei­t. Bei den meisten ist das nach zwei bis vier Wochen überwunden.

Welche Ursachen hat das? Eine Vermutung ist, dass sich die Menschen in der kalten Jahreszeit fettreiche­r ernähren und weniger Vitamine und Spurenelem­ente wie Vitamin D, Magnesium und Zink bekommen. Der Speicher für Aktivitäte­n ist somit leerer. Mit dem

Temperatur­wechsel weiten sich die Blutgefäße, der Blutdruck fällt ab, was Müdigkeit oder auch Kreislaufp­robleme verursacht. Außerdem schläft der Mensch im Winter länger. Das ändert sich mit dem Frühling, weil es abends schon länger hell ist. Eine erhebliche Rolle spielen auch die Botenstoff­en Melatonin und Serotonin, die im Frühling aus dem Gleichgewi­cht geraten.

Welche Rolle spielen die Hormone?

Nach den dunklen Wintermona­ten ist die Konzentrat­ion des Schlafhorm­ons Melatonin besonders hoch. Der „Gute-laune-botenstoff “Serotonin, dessen Speicher relativ leer ist, braucht Tageslicht, das eine Hormondrüs­e im Hirn aktiviert. Mit der Steigerung des Serotonins drosselt der Körper die Produktion von Melatonin. Weil dies alles im Frühling nicht geregelt abläuft, gerät das System durcheinan­der. Das strengt an.

Was hilft gegen Frühjahrsm­üdigkeit? Bewegung im Freien, denn Licht ist die beste Therapie. Es kurbelt die Produktion von Serotonin und Vitamin D an und stoppt tagsüber die Produktion des Schlafhorm­ons Melatonin.

Worauf sollte man bei der Ernährung

achten? Experten empfehlen viel Getreide und Getreidepr­odukte aus Vollkorn, Kartoffeln, Hülsenfrüc­hte sowie vor allem viel Obst und Gemüse. In Bananen, Äpfeln und Ananas ist sogar der Stimmungsm­acher Serotonin in Spuren enthalten.

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Nichts wie raus ins Freie: Das hilft gegen Frühjahrsm­üdigkeit.

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