Jammern auf hohem Niveau
Zum Klimaschutz und zur Coronademo vom 14. April:
Zur Zeit lese ich in der Tageszeitung, dass verschiedene Gemeinden mit der Pflanzung junger Bäume beginnen. Mir ist klar, dass das eine zeitaufwendige Arbeit ist und deshalb viele fleißige Hände benötigt werden. Wie wäre es, wenn sich alle, die an den Freitags-demos teilnehmen, an diesen Pflanzaktionen beteiligten? Auch in den Ferien. Diese Aktion würde bei der Bevölkerung gut ankommen als sehr guter Beitrag zu dem eingeforderten Klimaschutz.
Auch möchte ich noch etwas auf die traumatisierten Kinder eingehen, von denen viele Eltern in Leserbriefen schreiben. Ich denke, unsere Kinder sind stärker, als wir denke, und man sollte sie nicht von vorne bis hinten bemuttern.
Warum soll ein Kind traumatisiert und ihm seine Kindheit und Freiheit geraubt sein, wenn es durch die Corona-maßnahmen nicht täglich mit seinen Freunden spielen darf ?
Wir sollten uns eher darauf besinnen, wo die Kindheit der Kinder geblieben ist, die schon fast noch als Kinder in den Kriegsdienst eingezogen wurden und teilweise verkrüppelt aus den sinnlosen Kriegsschlachten oder aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt sind. Wie viele Kinder mussten nächtelang in Luftschutzkellern verbringen!
Wir jammern auf so einem hohen Niveau, dass es fast nicht mehr auszuhalten ist. Auch ich verurteile das Vorgehen der Sicherheitskräfte nach der Coronademo am 14. April. Ich gehe aber auch davon aus, dass es den Eltern bewusst sein muss, dass es bei solchen Veranstaltungen nicht immer so harmonisch zugeht. Da muss ich mir auch überlegen, ob ich meinen Kindern dies antun möchte und diese nicht lieber zu Hause lasse.
Wir fordern immer nur Rechte ein, wir haben aber auch Pflichten. Und zu diesen gehört auch, dass man das Absagen einer Demo aus Sicherheitsgründen hinnehmen muss. Diese noch nie dagewesene Situation der Pandemie müssen wir gemeinsam durchstehen, ohne Sreit und Vorwürfe. Denn wir wollen alle morgen noch in den Spiegel schauen. Wilhelm Kaiser, Heidenheim