Liebe Notwendigkeit,
schlimm ist es mit Dir, wirklich: Eine Notwendigkeit erzeugt oft die andere, von der hängt die nächste Notwendigkeit ab. Aber irgendwann kommt es in dieser Kette dann zum Bruch, weil der Mensch nicht einmal halb so logisch denkt, wie er gerne tut. Ist halt so.
Nehmen wir die Bundesstraße 492 zwischen Herbrechtingen und Hermaringen. Einst hielt man es ganz offensichtlich für notwendig, sie zu bauen, weil eine Menge Verkehr ins untere Brenztal und nach Bayern floss. Nun ist diese Straße zurzeit gleich doppelt gesperrt, nämlich jahrelang zwischen Hermaringen und Brenz und nun auch noch auf Höhe Giengen/südstadt. Dort ist es notwendig, den Kreisverkehr zu entfernen, weil es auf der ganzen Umfahrung Herbrechtingen und dem Autobahnanschluss noch nicht genügend Ampeln gibt, und Ampeln sind notwendig, um Verkehrsplaner zu erfreuen.
Wie gesagt, die Straße ist gesperrt, weshalb westlich von Herbrechtingen fast alle Autos in Richtung Giengen abbiegen. Alle, die nach Bayern wollen.
Ins untere Brenztal. In die Giengener Südstadt. Alle, wegen denen es einst nötig war, die B 492 überhaupt zu bauen.
Man könnte nun eine logische Kette annehmen: Wenn die Verkehrsdichte es einst notwendig machte, eine eigene Straße zu errichten, dann könnte der Verkehr, den man jetzt umleitet, stattlich sein. Es könnte sein, dass westlich von Herbrechtingen viel weniger Autos geradeaus fahren und viel mehr nach Giengen abbiegen wollen. Könnte sein.
Theoretisch wäre es daher notwendig, die dortige Ampel (überall an der Umgehung hat es Ampeln) anzupassen, damit es keinen kilometerlangen Rückstau gibt . . . aber da haben wir uns schon an den Logikbruch heranmoderiert: Natürlich ist an der Ampel nichts geändert, natürlich steht der Abbiegeverkehr gerne zwei Kilometer zurück.
Ein Verkehrsbehördler wird erklären können, warum das wegen Paragraph Kommaschlagmich notwendig ist. Für uns bleibt es kropfunnötig. Aber Du liest das ja eh wieder nicht.