Vorstoß ins Gebiet der Smartwatch
Oneplus bietet ein Modell, das edel aussieht und nur 159 Euro kostet. Doch die Software schränkt ein.
Wenn ein aufstrebender Smartphone-anbieter wie Oneplus seine erste Computeruhr herausbringt, liegt das Gefühl einer Rivalität mit dem Marktführer Apple in der Luft. Doch für die Oneplus Watch ist diese Rolle zu groß: Sie ist bei weitem nicht so smart, wie man es von einer Smartwatch im Jahr 2021 erwarten kann. Und das liegt in diesem Fall an der Software. Oneplus entschied sich nicht für Googles Wear OS, das eine vertiefte Integration mit den Android-smartphones erlaubt. Die Uhr läuft stattdessen mit der Eigenentwicklung Real-time OS, das einzelne Aufgaben nach Aufkommen abarbeitet.
Der Vorteil des schlanken Betriebssystems: Die Uhr reagiert schnell und ist sparsam mit dem Akkustrom. Oneplus verspricht eine Batterielaufzeit von bis zu zwei Wochen. Im Test waren auch bei sehr intensiver Nutzung locker mehrere Tage drin. Der Nachteil ist jedoch ein eingeschränkter Funktionsumfang. Die ersten Warnsignale gibt es schon bei der Einrichtung. Man muss nicht nur separat viele Datenfreigaben abnicken, die für den Betrieb einer Smartwatch eigentlich selbstverständlich sind. Für die Watch gibt es keinen App-store. Damit ist sie auf die Aufgaben beschränkt, die von Oneplus integriert wurden: Training, Messung von Puls und Blutsauerstoffsättigung, die übliche Kombination aus Wecker, Timer und Stoppuhr sowie Wellness-funktionen wie Atemübungen. Auf dem Smartphone gibt es keine eigene App für die Uhr, sondern sie wird mit der Fitness-anwendung Oneplus Health verbunden und über diese verwaltet. Drittapps à la Runtastic oder Strava lassen sich nicht verwenden.
Die Grenzen des Konzepts werden auch bei der eingeschränkten Behandlung von Messenger-benachrichtigungen deutlich. Der Preis von 159 Euro gehört zu den Stärken der Watch – auch wenn der eingeschränkte Funktionsumfang ein klarer Minuspunkt ist.