Beherrschbare Aufgabe
Herausfordernd, aber nicht so dramatisch wie vermutet: So könnte man die Studie zum Wegfall der Arbeitsplätze im Automobilsektor überschreiben. Zehntausende Jobs könnten gefährdet sein. Das klingt nicht so schlimm wie die 400 000 Arbeitsplätze, die einst die Berater der Bundesregierung prognostiziert hatten. Ist der Strukturwandel also gar nicht so wild?
Die Transformation wird Jobs kosten. Wie viele es sein werden, ist schwierig abzuschätzen. Das hat damit zu tun, dass umweltpolitische Entscheidungen hinterfragt werden. Wenn die Co2-emmissionen weiter reduziert werden müssen, könnte es für die Autobranche eng werden. Dann muss der Umbau schneller gelingen, und Arbeitsplätze könnten auf der Strecke bleiben. Zugleich könnten diese Verluste aber durch neu entstehende Jobs in anderen Sektoren kompensiert werden. Wie viele und welche das sein werden, kann heute niemand genau sagen. In der Digitalisierung, dem autonomen Fahren und der Batteriezellenproduktion steckt das Potenzial, das der Branche Wachstumsfelder eröffnet.
Dass der Automobilsektor von der Bundesregierung im Transformationsprozess mit Fördergeldern unterstützt wird, ist richtig und wichtig. Die Hersteller und Zulieferer sind mit die größten Jobmotoren dieses Landes. Doch die Branche steht nicht so schlecht da, wie sie es einem weismachen will.