Vorhang auf für das ewig junge Duell
Im Heimspiel gegen den SV Sandhausen gilt es für den 1. FC Heidenheim, sich für die höchste Saisonpleite zu revanchieren. Doch wie geht es bei Norman Theuerkauf oder Maximilian Thiel weiter?
Bereits zum 14. Mal stehen sich der 1. FC Heidenheim und der SV Sandhausen am morgigen Sonntag in der 2. Liga gegenüber.
Wer kennt das nicht? Manche Fragen kommen einfach ungelegen. Vielleicht fokussiert man sich in diesem Moment auf etwas anderes. Wie zum Beispiel Frank Schmidt, der mit dem 1. FC Heidenheim in die Schlussphase der aktuellen Spielzeit geht. Drei Spiele sind noch zu absolvieren – bleibt da keine Zeit, über das Saisonende hinauszublicken?
Schließlich laufen die Verträge einiger Fch-akteure Ende Juni aus. Kapitän Marc Schnatterer würde zwar gerne bleiben, doch der Verein plant nicht mit dem 35-Jährigen. In einem Interview mit der HZ machte zudem Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald deutlich, dass es das Ziel des Vereins sei, Patrick Schmidt (der Stürmer ist an Sandhausen ausgeliehen, fällt allerdings mit einem Kreuzbandriss aus) und Merveille Biankadi (ausgeliehen an 1860 München) zu verkaufen. Auch Oliver Steurer spielt in den Überlegungen der Vereinsverantwortlichen womöglich keine Rolle mehr.
Ausweichende Antwort
Und wie ist es bei Maximilian Thiel oder Norman Theuerkauf ? „Im Sommer laufen die Verträge einiger Spieler aus. Für Vertragsdetails ist Holger Sanwald verantwortlich. Aber die Frage an Sie als Trainer: Gibt es Spieler, deren Vertrag ausläuft, mit denen Sie als Trainer auch in der kommenden Saison gerne zusammenarbeiten würden – zum Beispiel mit Norman Theuerkauf und Maximilian Thiel?“, wurde Fch-coach Schmidt gefragt. Und es gab eine – überraschend ist es nicht – ausweichende Antwort: „Da geht’s jetzt nicht nur um möchten, da geht’s um viele Dinge. Wie Sie schon richtig gesagt haben: Alle Personalthemen wird Holger Sanwald oder der Verein zu gegebener Zeit beantworten.“
Theuerkauf, der in dieser Saison wahrscheinlich nicht mehr zum Einsatz kommen wird (siehe Info), bestreitet seine sechste Saison für den FCH. Der 34-Jährige ist nicht nur einer der Co-kapitäne, sondern war zuletzt auch Stammkraft auf der linken Abwehrseite.
Gut möglich, dass der FCH den Genesungsverlauf des gebürtigen Thüringers abwartet.
Thiel war Anfang der Woche Thema im „Kicker“, unter der Überschrift „Das Für und Wider bei Thiel“. Den 28-Jährigen plagten seit seinem Vertragsbeginn im Sommer 2017 viele Verletzungen. Zuletzt war Thiel zwar fit, spielte aber kaum eine Rolle. Den letzten Startelfeinsatz gab’s für den
Mittelfeldspieler am 8. Januar. Ausgerechnet bei der höchsten Heidenheimer Saisonniederlage, dem 0:4 in Sandhausen.
Eine ähnlich schlechte Leistung zeigte der FCH beim jüngsten 1:3 beim 1. FC Nürnberg. „Da war der Akku leer. Wir wollten, konnten aber nicht richtig“, sagt Frank Schmidt rückblickend. Nach zwei Niederlagen in Folge belegt Heidenheim Rang sechs. Laut Schmidt „eine richtig gute Platzierung“.
Und das Ziel müsse es sein, diese zu verteidigen. „Der Vorsprung der Mannschaften, die vor uns sind, ist einfach jetzt schon so groß, dass man ihn nicht unbedingt in drei Spielen aufholen kann“, so der 47-Jährige, der somit keine Chancen im Aufstiegsrennen sieht. „Wir waren noch nie richtig im Aufstiegsrennen“, so Schmidt. Allerdings solle sein Team, wenn denn die Chance käme, sich in der Tabelle zu verbessern, diese auch nutzen.
Doch was haben die ersten fünf Mannschaften den Heidenheimern noch voraus? Schmidt merkte, wohl scherzend, an: „Voraus haben sie, dass sie mehr Punkte haben, deswegen sind wir Sechster“, um anzufügen, dass die vor dem FCH stehenden Teams die konstanteren Leistungen gezeigt hätten. Doch Schmidt wäre nicht Schmidt, wenn er den Fokus nicht anders legen würde: „Man kann die Frage anders formulieren: Was machen die Mannschaften, die hinter uns sind, nicht so gut wie wir?“
Im Heimspiel gegen Sandhausen gilt es für den FCH, zumindest eine bessere Leistung zu zeigen als im Hinspiel. „Da sind wir überrannt worden“, erinnert sich Schmidt an das 0:4 und die frühe rote Karte für Kevin Sessa. Dabei kennen sich beide Teams in- und auswendig, schließlich ist es das bereits 14. Duell in der 2. Liga. Und Schmidt benennt Sandhausens Spezialität: Der Tabellen-15. spiele mannorientiert, fast über den ganzen Platz eins gegen eins. Das riecht nach einem kampfbetonten Spiel. Ohne Frage.