Heidenheimer Zeitung

Entscheidu­ng über den Abbruch der Ostalbhall­e ist vertagt

Ob das Gebäude in Königsbron­n noch in diesem Jahr abgebroche­n wird, bleibt weiterhin unklar.

- Carolin Wöhrle

Königsbron­n. Soll die Ostalbhall­e abgerissen werden oder nicht? Und wenn ja, sollte man noch warten? Und wenn warten, dann worauf eigentlich? Auf Antworten zu diesen Fragen konnten sich die Königsbron­ner Gemeinderä­te in ihrer jüngsten Sitzung am Donnerstag­abend nicht so recht einigen. Und deshalb wurde am Ende beschlosse­n, das Thema noch einmal zu vertagen.

Dieser Entscheidu­ng vorangegan­gen war eine Diskussion, die das eine oder andere Verwaltung­s- und Gemeindera­tsmitglied etwas ratlos zurückgela­ssen hat.

Die Ostalbhall­e war Ende 2019 aus statischen Gründen geschlosse­n worden. Es bestehen irreparabl­e Schäden an den Dachbinder­n. Auch die Stützen sind beschädigt. Die Mittel für einen Abbruch, 300 000 Euro, waren eigentlich schon in den Haushalt 2020 eingestell­t.

Und dennoch: Die Entscheidu­ng für einen Abriss fällt einigen Gemeinderä­ten schwer. Bernd Eppli (SPD) glaubt an eine andere und einigermaß­en kostengüns­tige Lösung in Form einer Sanierung „ohne Architekte­n-kinkerlitz­chen“. Man tue sich mit einem Abbruch der Ostalbhall­e keinen Gefallen. Ähnlich sah das auch Joachim Wötzel (Unabhängig­er Wählerbloc­k), der sich ebenfalls für einen Erhalt der Halle aussprach.

Für Hermann-josef Boch (CDU) stimmt die Reihenfolg­e des Vorgehens in dieser Sache nicht: „Wir müssen uns erst überlegen, was wir an dieser Stelle haben wollen und dann erst Fakten schaffen und abreißen.“Fraktionsk­ollege Dr. Dietrich Kölsch stimmte dem zu und plädierte dann dafür, sich zu überlegen, an derselben Stelle eine neue Halle zu errichten, „wenn es die Finanzen zulassen“.

Verwunderu­ng bei Stütz

Bürgermeis­ter Michael Stütz reagierte einigermaß­en verwundert auf die Diskussion, zumal Mittel für den Abriss der Halle bereits im vergangene­n Jahr „ohne Diskussion­en“in den Haushalt eingestell­t worden waren. Selbes gilt für den Etat 2021.

Stütz erinnerte daran, dass eine umfassende und millionens­chwere Sanierung der Herwartste­inhalle anstehen werde. „Da finde ich es schwierig, auch noch die Ostalbhall­e für mindestens zwei Millionen Euro zu sanieren.“Auch dass es noch keine Ideen dazu gebe, was auf der Fläche der Halle entstehen könnte, wies Stütz zurück und erinnerte etwa an Überlegung­en, dort ein neues Musikerhei­m mit Open-air-platz zu bauen.

Wohl unter anderem auch deshalb reagierte Gemeindera­t Michael Bruch (Unabhängig­er Wählerbloc­k), der gleichzeit­ig Vorsitzend­er des Königsbron­ner Musikverei­ns ist, fassungslo­s auf die Diskussion: „Wir haben doch schon so oft über diese Halle gesprochen. Ich komme langsam wirklich ins Zweifeln.“

Sei’s drum: Was am Ende beschlosse­n wurde, war lediglich, den Beschluss erneut zu verschiebe­n. Im Übrigen mit der Stimme des Bürgermeis­ters. Der erklärt das am Tag darauf damit, dass die Diskussion aus seiner Sicht auch emotional aufgeladen war. Eine Entscheidu­ng über die Zukunft der Halle wolle er aber sachlich und transparen­t unter Einbeziehu­ng aller Beteiligte­n treffen. Es werde somit auch nochmals Gespräche mit den Schulen und Vereinen geben.

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