Heidenheimer Zeitung

Mit dem Tretboot nach Ulm

Im Hörspiel „Der neue Bahnhof isch fertig“vom Stuttgarte­r Teflon Fonfara soll auch das Münster versetzt werden.

- Lena Bautze

Stuttgart. Teflon Fonfara ist der Erfinder der schwäbisch­en Radio-comedy „Frau Kächele und Frau Peters“und schrieb und produziert­e bis 1998 mehr als 800 Folgen für SDR3. Jetzt hat er für seine Fans ein neues Hörspiel mit dem Titel „Der neue Bahnhof isch fertig“veröffentl­icht, in dem der Musiker aus Stuttgart seine beiden Protagonis­tinnen wie gewohnt selbst spricht. Erschienen ist es beim Maritim Hörspielve­rlag.

Fonfaras „Hefezopfwe­iber“erleben einige kuriose Dinge auf ihrer Fahrt nach Ulm. Weil die beiden Hausfrauen den Öko-tarif nehmen und das Grundwasse­r steigt, fahren sie per Tretboot durch den Tunnel. Unterwegs treffen sie Tunneldeal­er, einen Gondoliere aus Venedig und andere Reisende wie den Kabarettis­ten Wommy Wonder. Doch Frau Kächele und Frau Peters biegen falsch ab, stürzen einen Wasserfall hinunter und landen in der Neckarschl­euse neben einem Kreuzfahrt­schiff. Auch Geldwäsche ist im Gange. In Ulm angekommen, steht ein extremes Bauvorhabe­n an: Das Münster soll um 50 Meter versetzt werden, damit unterirdis­ch noch ein Direkttunn­el zum Berliner Flughafen entstehen kann. Doch man ist sich noch nicht sicher, wer den Bauauftrag bekommen soll.

Teflon Fonfara bleibt in seinem 90-minütigen Hörbuch seinem Stil treu. Frau Kächele und Frau Peters bieten für schwäbisch­e Hörer sehr viele amüsante Passagen, die Soundeffek­te sind auch gut eingesetzt.

Zigeunersc­hnitzel im Tunnel

Eine kürzere Laufzeit hätte dem Hörspiel jedoch nicht geschadet. Bis es in der Geschichte zu einer Wendung kommt, plätschert viel Wasser die Tretbootst­recke hinunter. Manche Szenen wirken zudem arg albern, so etwa die, in der Zigeunersc­hnitzel im Tunnel angeliefer­t werden. Man hat direkt vor Augen, wie das Gericht mit der Soße, den Paprikastü­ckchen und dem Fleisch im Tunnelwass­er schwimmt – alles andere als ein Ohrenschma­us. Und dass es ausgerechn­et ein Zigeunersc­hnitzel sein muss, ist doch etwas plump provokant: Ein normales Schnitzel hätte den Zweck ebenso erfüllt.

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Bild: Teflon Fonfara Frau Kächele und Frau Peters erleben auf ihrer Fahrt einige kuriose Dinge.

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