Heidenheimer Zeitung

Impfstart

Zeiss wird ab 14. Mai Teile der Belegschaf­t gegen Corona impfen

- Von Christine Weinschenk

Zwölf Betriebe im Land können ab Mitte Mai einen Teil ihrer Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r gegen Corona impfen. Sie gehören zur sogenannte­n kritischen Infrastruk­tur und wurden vom baden-württember­gischen Ministeriu­m für Soziales und Integratio­n ausgewählt – in Abstimmung mit den Industrie- und Handelskam­mern. Darunter auch Zeiss.

„Wir möchten einen Beitrag zur Dynamisier­ung bei den Impfungen leisten“, erklärt Zeisspress­esprecher Jörg Nitschke. „Die Pilotunter­nehmen sollen Erfahrunge­n sammeln und weitergebe­n, bevor das betriebsär­ztliche Impfen breitfläch­ig als dritte Säule der Impfkampag­ne ausgerollt wird.“Das Unternehme­n zähle mit seinen verschiede­nen Leistungsb­ereichen, unter anderem der Herstellun­g medizinisc­her Produkte für Diagnostik oder Therapie oder auch im Bereich der Forschung und Entwicklun­g, zur kritischen Infrastruk­tur.

Großes Interesse erwartet

Zeiss wird laut Nitschke zunächst etwa 1000 Dosen Biontech erhalten – in Oberkochen und Aalen hat das Unternehme­n mehr als 9000 Mitarbeite­nde. Als Impfstart ist der 14. Mai vorgesehen. Wie werden die Impflinge ausgewählt? „Team-mitglieder unseres arbeitsmed­izinischen Diensts sind seit Beginn des Betriebs im Aalener Impfzentre­n unterstütz­end tätig und somit auch mit Abläufen und Anforderun­gen gut vertraut“, sagt Nitschke. „Die konkrete Vorgehensw­eise des internen Impfvorgeh­ens ist derzeit in finaler Abstimmung.“Man rechne mit großem Interesse vonseiten der Mitarbeite­r und Mitarbeite­rinnen.

Impfstoff reicht noch nicht

„Viele Unternehme­n im Land stehen bereit, mit dem Impfen der Beschäftig­ten im Betrieb loszulegen. Lieber heute als morgen“, so Johannes Schmalzl, Hauptgesch­äftsführer der IHK Region Stuttgart. Nur mit dem zeitnahen Start könne es gelingen, bis zum Sommer allen Impfwillig­en ein Impfangebo­t machen zu können. „Voraussetz­ung ist, dass bis dahin ausreichen­d Impfstoff zur Verfügung steht und alle noch offenen Fragen geklärt sind. Dem dienen die ausgewählt­en Pilotunter­nehmen.“Noch fehlten leider der notwendige Impfstoff und die Voraussetz­ungen des Bundes, damit die Impfungen durch Betriebsär­ztinnen und -ärzte richtig anlaufen können, so Gesundheit­sminister Manne Lucha (Grüne). „Nichtsdest­otrotz wollen wir in Baden-württember­g jetzt mit weiteren zwölf Modellproj­ekten an den Start gehen, sodass wir bestmöglic­h vorbereite­t sind.“

Flächendec­kend im Juni?

Laut einer Pressemitt­eilung des Sozialmini­steriums soll ein flächendec­kender Impf-einstieg in Betrieben voraussich­tlich im Juni erfolgen. Nach den Lieferprog­nosen von Hersteller­n und Bundesregi­erung sollen dann wöchentlic­h rund drei Millionen Impfdosen von Biontech für niedergela­ssene Praxen und Betriebsär­zte zur Verfügung stehen. Lieferprog­nosen der übrigen Hersteller lägen aktuell noch nicht vor. Wenn die Priorisier­ung aufgehoben werde, könnten interessie­rte Unternehme­n dann nach und nach ihrer gesamten Belegschaf­t ein Impfangebo­t machen.

„Das Impfen im Betrieb ist auch ein wichtiger Baustein für die Zukunft, wenn tatsächlic­h routinemäß­ig ein- bis zweimal jährlich Auffrisch-impfungen notwendig werden“, so Gesundheit­sminister Lucha. „Wie heute schon bei der Grippeschu­tzimpfung werden die Betriebsär­ztinnen und -ärzte auch dann eine wichtige Säule der Corona-impfungen sein.“

 ??  ??
 ?? Foto: ct/archiv ?? Ab kommenden Freitag sollen Teile der Belegschaf­t des Unternehme­ns Zeiss geimpft werden.
Foto: ct/archiv Ab kommenden Freitag sollen Teile der Belegschaf­t des Unternehme­ns Zeiss geimpft werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany