Heidenheimer Zeitung

Aug’ in Aug’? Das war einmal . . .

- Edgar Deibert

fehlen sie einfach, und zwar aufgrund der Coronaviru­s-pandemie, schon länger: Fangesänge, Choreograp­hien oder die leicht angebrannt­e Stadionwur­st mit dem teilweise doch nicht ganz so günstigem Stadionbie­r. Die Stadien sind größtentei­ls leer, allerdings dürfen bestimmte Vereinsver­treter, Fotografen und auch Journalist­en bei Spielen dabei sein. Die Glückliche­n!

Ein direkter Kontakt zu Spielern oder Trainern fehlt allerdings. Eine Ausnahme bilden lediglich Reporter von „Sky“oder anderer Tv-sender (wie zum Beispiel der SWR), denen Spieler weiterhin Interviews geben. Dem Fernsehgel­d sei Dank. Zum Schutz der Vereine gibt es auch keine normalen Pressekonf­erenzen mehr. Aber dafür gibt es andere Kommunikat­ionswege: Mögliche Fragen werden mittels Whatsapp über die jeweiligen Pressespre­cher an die Trainer herangetra­gen. Deren Antworten wiederum werden in der Voith-arena über die Videoleinw­and ins Stadion ausgestrah­lt.

Viele Vereine entschiede­n sich auch im Vorfeld ihrer Spiele – welcher homeoffice-erprobte Arbeitnehm­er kennt das nicht – für rein digitale Wege der Kommunikat­ion. Beim FCH galt allerdings lange Zeit das Prinzip: Trainer Frank Schmidt und die maskentrag­enden Medienvert­reter blicken sich – unter Berücksich­tigung von Abstands- und Hygienemaß­nahmen – in die Augen.

Damit ist nun aber auch Schluss. Dank der Deutschen Fußballlig­a. Diese hat alle 36 Erst- und Zweitligis­ten für die Saisonschl­ussphase ausdrückli­ch zu einer Kontaktred­uzierung angewiesen, um das Infektions­risiko bei den Mannschaft­en zu minimieren, heißt es von Seiten des FCH. „Wir werden die Pressekonf­erenzen im Vorfeld unserer letzten drei Spiele deshalb virtuell abhalten.“

Der erste Durchgang klappte gestern einwandfre­i. Wenn auch die Technik nach über einem Jahr Coronaviru­s-pandemie noch immer eine Herausford­erung ist. Wie und wo stellt man die Fragen? In die Sprechblas­e schreiben? Wo soll sie sein? Geht ein neues Fenster auf? Über den Browser oder die App? Und falls App, was muss man über die Einstellun­gen des Smartphone­s zulassen? Und wie geht das? Naja, dann doch lieber per Mail schreiben, oder?

Letztlich waren dann aber doch alle Fragen beantworte­t und die technikges­tressten Medienvert­reter, mehr oder weniger zufrieden. Bis auf Frank Schmidt. Der Fch-trainer äußerte zu Beginn der Pressekonf­erenz die Frage: „Hab’ ich gar keinen Laptop?“Nein, schließlic­h soll sich der Heidenheim­er Coach auf den noch weitestgeh­end analogen sportliche­n Teil konzentrie­ren.

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Foto: Eibner/rene Weiss Wo sind all’ die Journalist­en hin? Auch Bundestrai­ner Jogi Löw, hier im März, kommt in den Genuss von digitalen Pressekonf­erenzen.

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