Heidenheimer Zeitung

Mighty Oaks setzen auf alte Stärken

Die großen Erfolge der Band liegen schon eine Weile zurück. Die Zeit nach Corona könnte aber Chancen bieten.

- David Kluthe

Im Heimstudio im eigenen Keller fühlte es sich für die Mighty Oaks fast so an wie am Anfang. Zu Hause bei Us-sänger Ian Hooper in Berlin produziert­en die Mighty Oaks ihr neues Album „Mexico“in Eigenregie. Dabei blickt die Folk-band („Brother“) mit gemischten Gefühlen auf das Corona-jahr zurück.

„Ich hatte so viel Zeit wie seit acht Jahren nicht mehr“, erzählt Hooper. Gleichzeit­ig wurde die Sehnsucht nach Auftritten vor Publikum immer größer. „Ich würde alles geben, um wieder auf Tour zu fahren“, sagt der Us-sänger, der mit seiner Familie in Berlin lebt.

Hooper allein ist gerade bei der Vox-musikshow „Sing meinen Song – Das Tauschkonz­ert“zu sehen. Zur Band gehören neben ihm aber noch Gitarrist und Keyboarder Claudio Donzelli aus Italien sowie Bassist Craig Saunders aus England.

„I never saw it coming“, singt Hooper zu Beginn des neuen Albums - „ich habe es nicht kommen sehen“. Auch die Mighty Oaks wurden von Corona überrascht. Im März 2020 kamen sie gerade von ihrer Tour aus Norwegen zurück – dann kam der Lockdown.

Auf ihrem vierten Album konzentrie­rt sich die Band wieder auf ihre Stärken: mehrstimmi­ger Gesang, Akustik-gitarren, wenig Drumherum. Typisch Folk-musik eben. Die großen Erfolge der Musikricht­ung liegen jedoch schon eine Weile zurück. Ende 2009 startete die Band Mumford & Sons mit Songs wie „Little Lion Man“durch. Auch Bands wie die Lumineers („Ho Hey“) füllten die Hallen. Auf dieser Welle schafften es 2014 auch die Mighty Oaks mit „Howl“in die Top Ten der Charts.

Das hohe Level konnten sie mit den folgenden Alben jedoch nicht halten. Ein kleiner Trost: Auch bei Mumford & Sons und anderen Folk-größen läuft es nicht mehr so wie früher. „Jede Zeit hat ihre wichtigen Mainstream­s. Das ist im Moment bei der jüngeren Generation Hip Hop“, sagt Udo Dahmen von der Popakademi­e Badenwürtt­emberg. Für Folk-bands wie die Mighty Oaks muss das nicht unbedingt schlecht sein. Jede Stilrichtu­ng habe ihr Kernpublik­um, das über den Trend hinaus bleibt, sagt Dahmen.

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Die Mighty Oaks (von links): Craig Saunders, Ian Hooper, Claudio Donzelli.

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