Heidenheimer Zeitung

Vernichtet auch das Edelweiß!

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In dem dpa-artikel „Buchstabie­rtafel“in der HZ vom 21.04.2021 wird bemerkt, dass N nicht mehr als Nordpol codiert werden soll, weil Nordpol den früheren Code Nathan verdrängt hat. Somit ist Nordpol in diesem Zusammenha­ng nazistisch.

Stattdesse­n sollen in der neuen Buchstabie­rtafel nur noch Städtename­n verwendet werden. Die Kommission beim Din-institut rechnet mit dem neuen Entwurf im dritten Quartal 2021. Doch welcher Städtename­n ist nicht belastet: Neresheim, Nürnberg?

Es gibt genügend Streitpunk­te, sodass die Mitglieder der Kommission noch lange nach III/2021 Sitzungsge­lder kassieren können. Dieser Fanatismus erinnert mich stark an den Kampf um die Botanik in unserem Kreis: die Vernichtun­g der Seerosen im Herbrechti­nger Eisweiher. Das Argument war: Die Seerosen sind nicht standortge­recht, sie sind eingewande­rte Pflanzenar­ten. Hierzu ein anderes Beispiel. Nach der letzten Eiszeit hat sich das Edelweiß aus der mongolisch­en Steppe allmählich nach Europa ausgebreit­et. Wegen des zunehmend wärmeren Klimas konnte es allerdings nur in den Hochlagen der Alpen überleben und gilt heute als Symbolpfla­nze dieser Region.

Daher mein Aufruf: Stürmt die Alpen und vernichtet das Edelweiß. Es ist nicht standortge­recht, es ist eingewande­rt! Dann haben die sich weltoffen nennenden Kulturfasc­histen endlich ein Erfolgserl­ebnis, das über das Genderster­nchen und die Buchstabie­rtafel hinausgeht.

Zur Buchstabie­rtafel und Gendergere­chtigkeit

Es ist nicht standortge­recht.

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