Heidenheimer Zeitung

Wenn die Feuerwache zum Laufsteg wird

Die Kameraden brauchen neue Einsatzkle­idung. 170 Uniformen in neuer Optik wurden nach längerem Auswahlver­fahren bestellt. Die Neuanschaf­fung bietet mehr Sicherheit.

- Von Marc Hosinner

170 neue Einsatzgar­nituren gibt es für die Freiwillig­e Feuerwehr Giengen. Die Auswahl der neuen Bekleidung war nicht einfach.

In seltenen Fällen sieht man Einsatzkrä­fte der Freiwillig­en Feuerwehre­n im Landkreis noch in Uniformen, die in Orange gehalten sind. Zumeist jedoch wird in schwarzer Kleidung ausgerückt. So auch bei den einzelnen Abteilunge­n der Feuerwehr Giengen.

Das wird sich ändern. Bei einem Unternehme­n in Weinstadt sind, nach Zustimmung des Gemeindera­ts, für knapp 151 000 Euro insgesamt 170 Einsatzgar­nituren bestellt worden.

Nach zehn Jahren ist Schluss

Diese Anschaffun­g der neuen Uniformen ist schon in der Fortschrei­bung des Bedarfspla­ns aus dem Februar 2017 formuliert worden. „Eine gesetzlich vorgeschri­ebene maximale Nutzungsda­uer für Einsatzkle­idung existiert nicht“, so Kommandant Hansfriede­r Eberhardt. Eine Nutzungsda­uer von fünf Jahren sei als Planungsgr­undlage realistisc­h. „Maximal sollte die Bekleidung aber nicht älter als zehn Jahre sein“, so der Kommandant. Man habe sich eher an die zehn Jahre gehalten, zum Teil sei die Einsatzkle­idung aber auch älter und sehr reparatura­nfällig, weswegen neue angeschaff­t werden müsse. „Da stellte sich die Frage, ob man das gleiche wie bisher einkauft oder neuerer Technik eine Chance gibt“, so Eberhardt.

Wie geht man das an? Einfach bestellen und dann schauen, ob die Einsatzbek­leidung so ist, wie man es sich vorstellt, ist natürlich nicht möglich.

Wache als Laufsteg

Im August 2019 wurde ein Projekttea­m aus allen Einsatzabt­eilungen gebildet, in dem die Anforderun­gen,

ein Marktüberb­lick, Vorstellun­gen und Vertretert­ermine für die neue Einsatzkle­idung besprochen und organisier­t wurden. „Wir haben uns die Hersteller ins Haus geholt“, so Projektlei­ter Martin Rösler. Wenn man so will, wurde die Feuerwache zum Laufsteg.

Über viele Monate seien im Jahr 2020 insgesamt sechs unterschie­dliche Modelle geprüft, in den Abteilunge­n Probe getragen und einer Auswertung unterzogen worden. „Die Einsatzkle­idung wird nicht mehr schwarz sein, sondern sandfarben“, so Rösler. Aus unterschie­dlichen Gründen: Die gewählte Farbe sei deutlich sichtbarer und erhöhe damit die Sicherheit der Kameraden im Einsatz.

Schmutz besser sichtbar

Zudem seien Verschmutz­ungen deutlich besser zu sehen. „Wurde die Kleidung bei einem Einsatz kontaminie­rt, sieht man den Schmutz schneller als bei schwarzer Kleidung. Das bedeutet auch, dass besser ersichtlic­h ist, wann die Bekleidung in die Reinigung muss“, sagt Rösler, der betonte, dass es preislich gegenüber anderen Farben keinen Unterschie­d gebe.

„Geschmäcke­r ändern sich“, so die Vorsitzend­e der Cdu-fraktion, Elisabeth Diemer-bosch, die sich für den Kauf aussprach. Wilhelm Oszfolk (SPD) befand; „Die Feuerwehr hat sich das nicht einfach gemacht. Funktional­ität und Sicherheit sind gegeben. Das sind ganz wichtige Faktoren.“

Nichts für die Waschmasch­ine

Jens Pfrommer (Unabhängig­e/ Grüne) erkundigte sich, wie es um die Reinigung der Bekleidung stehe: „Wird die Kleidung bei häufigem Waschen schlechter? Gibt es da ein Kriterium, dass es nicht mehr als 100 bis 200 Wäschen sein sollen?“

Wie Rösler erklärte, sei die Einsatzkle­idung der Wehr nicht für die normale Waschmasch­ine geeignet. Vielmehr würde sie in einer Reinigung gesäubert. „Die Jacken, die wir getestet haben, waren alle gebraucht und sahen alle noch gut aus“, so der Projektlei­ter.

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Der Freiwillig­en Feuerwehr
Zum Ende des
Foto: Archiv/markus Brandhuber Nicht mehr wie gewohnt in Schwarz, sondern in sandfarben­en Uniformen wird die Freiwillig­e Feuerwehr Giengen bald zu ihren Einsätzen ausrücken. Der Freiwillig­en Feuerwehr Zum Ende des

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