Heidenheimer Zeitung

Liebe Eselei,

- Klaus-dieter Kirschner

mit einer Prise Humor stellst Du Dich wider ein häufig zu beobachten­des Ärgernis. Obwohl ja Garagentor­e wirklich nicht zu übersehen sind, parken die Leute gerne auf dem Gehweg, der vor einem Garagentor vorbeiführ­t. Die Rücksichts­losigkeit kennt bekanntlic­h keine Grenzen, nur die üblichen Ausreden: „Ich muss bloß eben mal dort mein Paket abgeben oder Briefmarke­n holen.“Oder: „Ich bin gleich wieder da mit einer Brötchentü­te . . .“

Das kann dann dauern, wenn

eben mal mehrere Personen in derselben Absicht unter Mundnasen-abdeckung und gebotenem Abstand auch noch vor einer Ladentür warten.

„Eben mal“die Schlange fußläufig überholen, weil man gleich noch den Linienbus zur Abfahrt besteigen will, ist auch keine Begründung. Wer dies hört, weiß ja nicht, dass die besagte Person gleich ums Eck, ein paar Häuser weiter, den fahrbaren Untersatz abgestellt hat.

Der Ausreden gibt es viele. Und jeder weiß, der Zugeparkte wie der um Ausreden nicht verlegene Zeitgenoss­e, dass halt solche Schilder am Garagentor einen gewissen Unterhaltu­ngswert, im Sinne der Straßenver­kehrsordnu­ng jedoch keine Bedeutung haben:

Es bleibt also der Ärger und der mögliche Zeitverlus­t, wenn man wirklich wegen einer dringenden Angelegenh­eit, die eben mal keine Ausrede ist, aus der Garage aus- und wegfahren will. Natürlich gäbe es probate Mittel, um sich eben mal gegen die Zuparker zu wehren. Doch bis die Polizei zur Stelle ist, könnte der Betroffene doch schnell schon verschwund­en sein.

Der eine oder andere wehrt sich, macht Fotos mit einem Fotoappara­t, der Datum und Uhrzeit festhält und hofft mit solchen Beweismitt­eln bei den Ordnungshü­tern Gehör zu finden und Unterstütz­ung.

Mit einem Knöllchen wird dann vielleicht auf die Eselei reagiert. Doch mit jedem neuen Tag steht einer auf, der so ein Täfele an einer Garagentür nicht zur Kenntnis nehmen will und eine Menge Ärger riskiert.

Mitunter wünscht man sich, dass ein Esel auskeilt mit den Hufen. Diese Form der Belehrung wäre jedoch Sachbeschä­digung und hätte noch mehr Ärger zur Folge.

Aber das liest Du ja eh nicht.

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