Heidenheimer Zeitung

„Klimaschon­ende Mobilität“

Oberbürger­meister Bernhard Ilg nimmt Stellung zur Kritik der Klimaliste Baden-württember­g.

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„Nach allem, was wir derzeit wissen, wird eine Seilbahn einer Welt mit begrenzten Ressourcen durchaus gerecht“, sagt Oberbürger­meister Bernhard Ilg in einer Stellungna­hme, in der er sich erstaunt zeigt über die verlautbar­te Kritik der Klimaliste Badenwürtt­emberg, Ortsgruppe Heidenheim. Diese hat eine mögliche Seilbahn vom Zentralen Omnibusbah­nhof auf den Schlossber­g und weiter auf die Reutenen als „fragwürdig­es Großprojek­t“bezeichnet. Ilg: „In meinen Augen ist das eine grobe Verkürzung, die den Herausford­erungen der Mobilität in der Zukunft gerade angesichts des Klimawande­ls nicht gerecht wird.“

Der Auftrag des Gemeindera­ts an die Stadtverwa­ltung, nun eine Machbarkei­tsstudie anzustoßen, werde die Vor- und die Nachteile aufzeigen und eine Diskussion­sgrundlage schaffen. In der Studie lasse die Stadt unter anderem untersuche­n, welche Strecke den besten Nutzen bringt, wo die Stützen stehen, wo und wie viele Haltestati­onen sinnvoll sind.

Integratio­n in ÖPNV

Fest steht, so Ilg weiter, dass es sich keinesfall­s um eine bloße Zwei-punkte-verbindung handeln soll. Die Integratio­n in den bestehende­n ÖPNV sei zentral, weil der öffentlich­e Nahverkehr so klimaschon­end ergänzt wird. Die Gondeln würden an einzelnen Stationen bereitsteh­en, leise angetriebe­n von einem Elektromot­or, nur auf Anforderun­g und somit bei Bedarf fahren. Damit zeichne sich eine barrierefr­eie Mobilität für alle ab. „Ich frage mich, warum stattdesse­n eine batteriebe­triebene Bus-flotte sinnvoller sein soll.“Ein Großteil der Kosten der Seilbahn – mehr als 75 Prozent – könnten über zweckgebun­dene Fördergeld­er von Bund und Land finanziert werden. Investitio­nen in anderen Bereichen in Heidenheim, um dort klimaschon­ende Anpassunge­n zu erfüllen, seien davon also nicht betroffen.

Weitere Punkte der Machbarkei­tsstudie sind laut Ilg Ticketund Fahrpreism­odelle, eine Fahrgastpo­tenzialana­lyse sowie zur städtebaul­ichen Verträglic­hkeit. Die Studie untersucht zudem die Kapazität einer Seilbahn bei Veranstalt­ungen, den ökologisch­en Mehrwert sowie die Grundlagen für die Förderung durch Bund und Land. rei

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