Kommt ein Ausbildungsgelände für Rettungshunde?
Neben dem Heidenheimer Tierheim möchte eine Rettungshundestaffel ein Ausbildungszentrum bauen. Was hält der Kreistierschutzverein davon?
Für eine Fläche neben dem Heidenheimer Tierheim, die bereits zur Gemarkung Steinheim gehört, ist bei der Gemeinde eine Bauvoranfrage eingegangen. Der Bauherr, der in der derzeitigen Phase des Verfahrens nicht genannt werden möchte, will dort ein Ausbildungszentrum für Rettungshunde errichten.
Für den Steinheimer Ausschuss für Umwelt, Bauwesen und Verkehr kein Problem: Die Mitglieder sahen in ihrer jüngsten Sitzung keinen Grund, der gegen das Vorhaben sprechen würde. Im Gegenteil. Tenor: Eine gute Sache, und wenn, dann wohl dort. Oder wie Gemeinderat Harald Seeßle (CDU) es formulierte: „Das Tierheim befindet sich in direkter Nachbarschaft. Drei oder vier Hunde mehr fallen da nicht ins Gewicht.“
Eine Win-win-situation?
Stellt sich die Frage, was die Nachbarn dazu sagen. Stefan Hitzler, Vorsitzender des Kreistierschutzvereins, wäre jedenfalls begeistert. Und mehr noch: Es war Hitzler, der auf die Idee kam, das Ausbildungszentrum dort zu bauen. „Als das Grundstück zum Verkauf stand, wurde es zunächst uns angeboten“, erzählt er. „Aber wir leben von der Hand in den Mund und können uns das beim besten Willen nicht leisten.“Viele aber, die Mitglied im Heidenheimer Tierschutzverein sind, sind gleichzeitig auch Mitglied in der Rettungshundestaffel, die nun als Bauherr fungiert. „Ich wusste, dass diese Rettungshundestaffel auf der Suche nach einem Ausbildungsgelände ist, und habe sie da
rauf aufmerksam gemacht“, erzählt Hitzler.
Und auch aus Sicht des Tierschutzvereins wäre das eine
Win-win-situation: „Auch wir haben unbedingt Bedarf an einer geeigneten Auslauffläche, auf der wir die Hunde auch mal frei rennen lassen können.“Seine Idee: Wenn im Ausbildungszentrum gerade kein Betrieb herrscht, könnte das Tierheim die Fläche für die Tierschutz-hunde nutzen.
Noch lange nicht abgeschlossen
Noch steht auf der Fläche ein kleines Wochenendhaus, das abgerissen werden müsste. Laut Bauvoranfrage ist ein einstöckiges Ausbildungszentrum mit Schulungsraum und extra Carport für Einsatzfahrzeuge vorgesehen.
Obwohl der Steinheimer UBV- Ausschuss nun sein Einvernehmen erteilt hat, ist das Verfahren noch nicht am Ende und der Bau noch nicht bewilligt. Das letzte Wort hat hier das Landratsamt. Die Fläche liegt baurechtlich im sogenannten Außenbereich, also außerhalb eines gültigen Bebauungsplanes. Um Bauvorhaben dort realisieren zu können, müssen sie als privilegiert eingestuft werden. Für Hundesportplätze wurde dies in einzelnen Gerichtsverfahren deutschlandweit schon verneint. Die Rettungshunde könnten aber aufgrund ihrer Gemeinnützigkeit Glück haben.