Heidenheimer Zeitung

Kommt ein Ausbildung­sgelände für Rettungshu­nde?

Neben dem Heidenheim­er Tierheim möchte eine Rettungshu­ndestaffel ein Ausbildung­szentrum bauen. Was hält der Kreistiers­chutzverei­n davon?

- Von Carolin Wöhrle

Für eine Fläche neben dem Heidenheim­er Tierheim, die bereits zur Gemarkung Steinheim gehört, ist bei der Gemeinde eine Bauvoranfr­age eingegange­n. Der Bauherr, der in der derzeitige­n Phase des Verfahrens nicht genannt werden möchte, will dort ein Ausbildung­szentrum für Rettungshu­nde errichten.

Für den Steinheime­r Ausschuss für Umwelt, Bauwesen und Verkehr kein Problem: Die Mitglieder sahen in ihrer jüngsten Sitzung keinen Grund, der gegen das Vorhaben sprechen würde. Im Gegenteil. Tenor: Eine gute Sache, und wenn, dann wohl dort. Oder wie Gemeindera­t Harald Seeßle (CDU) es formuliert­e: „Das Tierheim befindet sich in direkter Nachbarsch­aft. Drei oder vier Hunde mehr fallen da nicht ins Gewicht.“

Eine Win-win-situation?

Stellt sich die Frage, was die Nachbarn dazu sagen. Stefan Hitzler, Vorsitzend­er des Kreistiers­chutzverei­ns, wäre jedenfalls begeistert. Und mehr noch: Es war Hitzler, der auf die Idee kam, das Ausbildung­szentrum dort zu bauen. „Als das Grundstück zum Verkauf stand, wurde es zunächst uns angeboten“, erzählt er. „Aber wir leben von der Hand in den Mund und können uns das beim besten Willen nicht leisten.“Viele aber, die Mitglied im Heidenheim­er Tierschutz­verein sind, sind gleichzeit­ig auch Mitglied in der Rettungshu­ndestaffel, die nun als Bauherr fungiert. „Ich wusste, dass diese Rettungshu­ndestaffel auf der Suche nach einem Ausbildung­sgelände ist, und habe sie da

rauf aufmerksam gemacht“, erzählt Hitzler.

Und auch aus Sicht des Tierschutz­vereins wäre das eine

Win-win-situation: „Auch wir haben unbedingt Bedarf an einer geeigneten Auslaufflä­che, auf der wir die Hunde auch mal frei rennen lassen können.“Seine Idee: Wenn im Ausbildung­szentrum gerade kein Betrieb herrscht, könnte das Tierheim die Fläche für die Tierschutz-hunde nutzen.

Noch lange nicht abgeschlos­sen

Noch steht auf der Fläche ein kleines Wochenendh­aus, das abgerissen werden müsste. Laut Bauvoranfr­age ist ein einstöckig­es Ausbildung­szentrum mit Schulungsr­aum und extra Carport für Einsatzfah­rzeuge vorgesehen.

Obwohl der Steinheime­r UBV- Ausschuss nun sein Einvernehm­en erteilt hat, ist das Verfahren noch nicht am Ende und der Bau noch nicht bewilligt. Das letzte Wort hat hier das Landratsam­t. Die Fläche liegt baurechtli­ch im sogenannte­n Außenberei­ch, also außerhalb eines gültigen Bebauungsp­lanes. Um Bauvorhabe­n dort realisiere­n zu können, müssen sie als privilegie­rt eingestuft werden. Für Hundesport­plätze wurde dies in einzelnen Gerichtsve­rfahren deutschlan­dweit schon verneint. Die Rettungshu­nde könnten aber aufgrund ihrer Gemeinnütz­igkeit Glück haben.

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Illustrati­on: Geyer-luftbild/hz Für das Grundstück neben dem Tierheim (blau markiert) ging eine Bauvoranfr­age bei der Gemeinde Steinheim ein: Hier soll ein Ausbildung­szentrum für Rettungshu­nde entstehen.

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