Heidenheimer Zeitung

Wie alte Laptops ein Glücksfall werden können

Kurt Neumeister hat bereits das 100. ausrangier­te Gerät für Schüler aufbereite­t und gespendet.

- Karin Fuchs Spender können sich per Mail an laptopspen­de.hdh@gmail.com wenden.

Eine junge Frau aus Eritrea erhält den 100. Laptop, den der Heidenheim­er Kurt Neumeister aufbereite­t und gespendet hat. In der Eva Heidenheim wird die alleinerzi­ehende Mutter von zwei Kindern derzeit vorbereite­t auf ihre im Sommer beginnende Ausbildung zur Altenpfleg­erin. Dazu erhält sie derzeit eine Sprachförd­erung, die sie mangels eigenen PC per Handy besucht. Mit dem Laptop wird die Schulung um einiges einfacher.

„Wir haben mehr als genug Abnehmer für diese Laptops“, sagt Matthias Linder, Geschäftsf­ührer der Eva Heidenheim, die eine von mehreren sozialen Einrichtun­gen ist, mit denen Neumeister im Rahmen seiner Aktion in Kontakt steht. Die Laptops gingen, so Linder, an Bedürftige, die keine Möglichkei­t haben, sich selbst einen geeigneten Laptop zu kaufen. „Durch Corona ist das zu einer Herausford­erung geworden“, sagt

Linder auch mit Blick auf den digitalen Fernunterr­icht

Hilfe für arme Familie

Neumeister hat im Herbst mit Unterstütz­ung des Rotary-clubs Heidenheim-giengen die Laptop-spendenakt­ion ins Leben gerufen, bei der er alte, ausrangier­te Geräte einsammelt und fit fürs Homeschool­ing macht. Auch nach dem 100. Laptop will er noch lange nicht aufhören. Denn er weiß, dass Kinder gerade ärmerer Familien es in diesen Corona-zeiten besonders schwer haben, beim Lernen nicht abgehängt zu werden.

Dass er weitermach­en kann, dafür ist der pensionier­te It-spezialist jedoch weiterhin auf Hilfe angewiesen. Die des Rotary-clubs hat er weiterhin. Von dort erhält er die nötige finanziell­e Unterstütz­ung, um Material für die Geräteaufb­ereitung zu beschaffen. Gemeinsam mit einigen Mitstreite­rn

Ein Meilenstei­n für Kurt Neumeister (links) und Rotary-vertreter Peter Hail (Zweiter von links), die den 100. Spenden-laptop an die Evageschäf­tsführer Matthias Linder und Susanne Thumm überreiche­n.

stattet er die Laptops mit neuem Speicher aus und installier­t das Betriebssy­stem Windows 10 samt Lizenz sowie einige Freeware-tools

zur Text- und Datenverar­beitung.

Doch nun hofft Kurt Neumeister auf die Hilfe von Privatleut­en und insbesonde­re von Unternehme­n. Diese hätten, da ist sich Neumeister sicher, bestimmt viele ungenutzte und ausrangier­te, aber noch voll funktionsf­ähige alte Laptops in den Kellern liegen, die er für seine Unterstütz­ungsaktion gut gebrauchen könnte.

Sorge um die privaten Daten muss laut Neumeister niemand haben. Diese lösche er so, dass nichts wiederhers­tellbar sei, die Festplatte­n entsorge er dann fachgerech­t. Wenn Firmen dennoch Bedenken haben, bietet Neumeister an, persönlich vorbeizuko­mmen, die Festplatte­n vor Ort auszubauen und den Firmen zu übergeben. Damit die Spender sich sicher sein können, dass das Datenschut­z gewährleis­tet ist, werden alle Punkte vertraglic­h vereinbart.

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Foto: Markus Brandhuber

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