Kampf den Zünslerkindern
Ein Spaziergang im Frühlingswald ist purer Balsam fürs Gemüt. Zu keiner Zeit im Jahr malt die Natur mit so vielen Grünnuancen. Ob Lindgrün, Grasgrün, Moosgrün oder Schilfgrün, Gelbgrün oder Olivgrün – jede kleine Waldbodenpflanze, jeder Busch und Baum feiert das neue Leben in seinem ureigensten Grünkleid. Ein ausgiebiges „Waldbad“spült Frust und Anspannung von der Seele und pustet Luft in die Gedanken – inzwischen wissenschaftlich untermauert. Begegnet mir beim Spaziergang ein Weißdornbusch, gönne ich mir einen Snack aus der Natur: ein paar frisch gezupfte Weißdornblätter. Die jungen Blättchen schmecken leicht nussig und herb.
Weißdorn ist als Herzstärker bekannt, und im Gartenleben gibt es schließlich so manches Erlebnis, das Puls und Adrenalin in die Höhe treibt. Das war der Fall, als ich letztes Frühjahr ein grün-schwarzes Räupchen an der großen Buchsbaumkugel entdeckte. Und dann noch eines und plötzlich ganz viele im Inneren des Strauchs. Zünsleralarm! Giftspritzen ist bei mir tabu, und so pflücke ich Raupe für Raupe aus dem Busch. In meinem Eimer wuselt schließlich ein vielköpfiges Raupenvölkchen. Ganz Kecke erklimmen sogar die Eimerwand und wollen sich davonstehlen. Ich schubse sie zurück in ihr Gefängnis und leere den Eimer in einer Gartenecke aus. Die Vogelwelt hat die kulinarischen Vorzüge von Zünslerraupen entdeckt, habe ich gelesen. Hoffentlich wissen die gefiederten Freunde das auch! Angesichts des Raupenhäufchens wird mir ein wenig blümerant. Fast wollen mir die Zünslerkinder leid tun. Doch Fressen und Gefressenwerden ist nun mal ein Prinzip der Natur. Den Kampf gegen den Buchsbaumzünsler habe ich übrigens gewonnen.
Was im Garten zu tun ist:
Im Frühbeet können die ersten Salate und Radieschen geerntet werden. Direkt ins Beet gesät werden Rosenkohl und Grünkohl, Mangold, Karotten, Erbsen, Rote Bete, Brokkoli und Salate. Ab Mitte Mai können Stangenbohnen gelegt werden. Gurken- und Tomatensetzlinge sollten erst nach den Eisheiligen (ab 15. Mai, besser noch später) ausgepflanzt werden. Das Erdbeerbeet wird mit Stroh gemulcht. Alle Arten von Kräutern können jetzt gesät und gepflanzt werden. Im Blumenbeet kommen Dahlienknollen in die Erde. Pflanzzeit ist auch für Stauden und immergrüne Nadelgehölze. Ab Mitte Mai dürfen Balkonkästen nach Herzenslust mit bunten Sommerblumen bepflanzt werden.
Bauernregeln:
Vor Bonifaz (14.5.) kein Sommer, nach der Sophie kein Frost.
Wie‘s Wetter am Sankt Urbanstag (25.5.), so der Herbst wohl werden mag.
Der Mai bringt Blumen dem Gesichte, aber dem Magen keine Früchte.