Led-straßenbeleuchtung bewährt sich
Die Stadt hat ihre Straßenbeleuchtung auf die neue Technik umgerüstet. Sie entspricht bereits weitgehend dem aktuellen Naturschutzgesetz.
Die neue enegiesparende und umweltfreundliche Technik soll auch bereits dem geänderten Naturschutzgesetz entsprechen.
Im Jahr 2017 hat die Stadt Giengen begonnen, ihre Straßenbeleuchtung auf LED umzustellen. Dass man damit bislang zu 86 Prozent fortgeschritten ist, konnte Tiefbauamtsleiter Alexander Fuchs in der vergangenen Sitzung des Gemeinderates berichten. Zwischenzeitlich wurden von circa 3300 Leuchtstellen etwa 2850 umgerüstet. In sämtlichen Wohnstraßen ist die Beleuchtung bereits mit Led-leuchtköpfen ausgestattet, in der Marktstraße sind die alten Marktleuchten durch neue Led-stelen ersetzt worden. Es fehlen noch circa 400 Innenstadtleuchten, die im Zuge der Sanierung ausgetauscht werden, so Fuchs.
Der Tiefbauamtsleiter konnte auch mitteilen, wie viel Strom durch die Umstellung eingespart werden kann, da mittlerweile ein volles Jahr vergangen sei, das man für die Errechnung brauche. Betrug der Stromverbrauch im Jahr 2009 bei Vollbetrieb noch 1 357 175 Kilowattstunden, waren es 2020 nach der Led-umstellung nur noch 259 575 Kilowattstunden. Das heißt, dass Giengen den Stromverbrauch bei der Straßenbeleuchtung innerhalb von einem Jahrzehnt um knapp 80 Prozent senken konnte.
Bereits durch die Nachtabschaltung, die man vor etwa sechs Jahren einführte, reduzierte sich der Verbrauch um knapp 30 Prozent (der Verbrauch 2015 betrug 962 965 kwh).
Fast 1,5 Millionen Euro Kosten
In Euro ausgedrückt bedeute dies eine jährliche Einsparung von rund 260 000 Euro, gerechnet mit den heutigen Strompreisen. Dadurch würden sich die Kosten der Umstellung in Höhe von rund 1,47 Millionen Euro in 5,26 Jahren amortisieren. Vom Land erhielt die Stadt etwa 663 000 Euro an Fördermitteln.
Die alten Marktleuchten stehen noch am Uferweg, am Kirchplatz und in der Tanzlaube. Die Leuchtmittel sind bereits auf LED umgestellt worden.
Seit 2021 müssen laut dem baden-württembergischem Naturschutzgesetz neue Straßenbeleuchtungen insektenfreundlich sein. Grundsätzlich sollen Kommunen mit so wenig Beleuchtung wie möglich auskommen. Dort, wo man nicht auf sie verzichten kann, soll warmweißes Licht mit maximal 3000 Kelvin verwendet werden. Dabei ist Streulicht mithilfe einer gezielten Beleuchtung zu vermeiden. Zudem soll mit Sensoren oder einer Dimmung gearbeitet werden. 2030 muss die gesamte Straßenbeleuchtung entsprechend umgerüstet sein.
In Giengen brennt Licht derzeit mit 4000 Kelvin. Dies sei immer noch im Rahmen, so Fuchs. Künftig setze man aber neue Leuchtmittel entsprechend der Vorgabe ein. Im neuen Giengener Industriepark an der A 7 (Gipa) möchte man diesen Wert sogar deutlich unterschreiten und ein noch insektenfreundlicheres Licht installieren.
„Aufgrund der Dimmung gehen wir davon aus, dass unsere Straßenbeleuchtung schon jetzt weitestgehend insektenfreundlich ist und wir bis 2030 keine großen Umstellungen mehr machen müssen.“
Flutlicht ab 2022 umgerüstet
Auch beim Flutlicht der sechs städtischen Sportplätze wird in den kommenden Jahren auf Ledtechnik gewechselt, um eine Stromeinsparung von 60 Prozent in diesem Bereich zu erreichen. Für die Umrüstung rechnet die Stadtverwaltung mit Kosten von durchschnittlich 75 000 Euro pro Platz, also mit insgesamt circa 450 000 Euro. Die Beträge für die einzelnen Sportplätze werden unterschiedlich ausfallen, da nicht überall neue Masten oder Verkabelungen notwendig sind. Laut Fuchs sollen die ersten Umstellungen bereits 2022 erfolgen.