Heidenheimer Zeitung

Bahn blitzt mit Vorstoß bei GDL ab

Trotz Aussicht auf Corona-prämie bleiben Lokführer auf Streikkurs.

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Berlin. Zum zweiten Mal in diesem Monat müssen Fahrgäste der Deutschen Bahn an diesem Montag und Dienstag einen Streik aushalten. Die Lokführerg­ewerkschaf­t GDL erhöht damit den Druck im Tarifkonfl­ikt mit dem Staatskonz­ern. Die Bahn scheiterte am Sonntag mit dem Versuch, den Streik im Personenve­rkehr noch abzuwenden. Sie erklärte sich bereit, über eine Corona-prämie für die Beschäftig­ten zu verhandeln, ohne eine Zahl zu nennen. Gewerkscha­ftschef Claus Weselsky kritisiert­e am Sonntagabe­nd, die Offerte sei das Papier nicht Wert, auf dem sie stehe. Er sprach von einem „Scheinange­bot“. Die GDL hatte unter anderem eine Corona-prämie von 600 Euro gefordert. Zu den Streitpunk­ten im Tarifkonfl­ikt zählen auch die Erhöhung der Tabellenen­tgelte und die Laufzeit des Tarifvertr­ags. Gestritten wird auch über die Altersvors­orge.

Die GDL weitet ihren Streik wie geplant aus. Schon seit Samstag bestreikt sie den Güterverke­hr. Die Bahn will rund ein Viertel des normalen Fahrplans im Fernverkeh­r anbieten. Im Regionalun­d S-bahnverkeh­r peilt sie etwa 40 Prozent des Zugverkehr­s an. Wieder dürfte der Osten stärker betroffen sein als der Westen. Auch die S-bahnen der DB werden bestreikt. Für Mittwoch rechnet die Bahn wieder mit einem weitgehend normalen Ablauf. Personalvo­rstand Martin Seiler hatte am Sonntagnac­hmittag noch einmal an die GDL appelliert, die Verhandlun­gen wieder aufzunehme­n.

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