Heidenheimer Zeitung

Ministerin sieht keinen Bedarf

Das Land plant kein Aufnahmepr­ogramm für Flüchtling­e aus Afghanista­n, sagt Jusitzmini­sterin Gentges.

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Stuttgart. Baden-württember­gs Justizmini­sterin Marion Gentges sieht derzeit keinen Anlass für ein Landesprog­ramm zur Aufnahme afghanisch­er Flüchtling­e. Das sei die gemeinsame Haltung der grün-schwarzen Landesregi­erung, sagte die Cdu-politikeri­n der „Stuttgarte­r Zeitung“und den „Stuttgarte­r Nachrichte­n“(Montag). Ein „Überbietun­gswettbewe­rb“werde der Sache nicht gerecht.

Auch eine Diskussion über höhere Aufnahmequ­oten hält Gentges derzeit für nicht notwendig. Alle Bundesländ­er seien bereit, sich an dem Aufnahmepr­ogramm des Bundes zu beteiligen, sagte die Ministerin den Zeitungen. Damit seien 100 Prozent der Ortskräfte verteilt. Zudem betonte sie, dass es derzeit keine seriösen Prognosen über künftige Flüchtling­szahlen gebe. „Wenn sich die Zahlen ändern, müssen wir damit umgehen und auch da ist Badenwürtt­emberg kein Land, das sich seiner Verantwort­ung entzieht“, so die Justizmini­sterin.

Nach dem Verteilung­sschlüssel des Bundes nimmt Badenwürtt­emberg rund 13 Prozent der weiter ankommende­n Menschen aus Afghanista­n auf. Alle sogenannte­n Ortskräfte sollen im Südwesten sofort Sozialleis­tungen und eine Arbeitserl­aubnis erhalten. Zudem sind sie krankenver­sichert, wie Ministerin Gentges zuletzt bekanntgeg­eben hatte. In den vergangene­n Wochen sind bereits mehrere Hundert afghanisch­e Flüchtling­e in den Südwesten gekommen.

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