Alpenverein: Klimaneutral bis 2030?
Solaranlagen, Wasserkraftanlagen oder Windräder erzeugen auf Berghütten Strom. Aber die Ziele sind ehrgeiziger.
München. Der Deutsche Alpenverein (DAV) soll nach den Vorstellungen seines Präsidenten Josef Klenner bis 2030 klimaneutral werden. „Wir tun schon seit Jahren viel für den Klimaschutz – aber es ist noch nicht genug“, sagte Klenner. Bei dem Plan, dem die Hauptversammlung im Oktober noch zustimmen muss, gehe es nicht um den Kauf von Emissionszertifikaten, sondern um tatsächliche Co2-einsparungen innerhalb des Verbandes. „Wir wollen Geld in die Hand nehmen, um in den Klimaschutz zu investieren.“Das bedeute auch, dass unter Umständen Leistungen teurer werden, etwa Übernachtungen, Kurse oder Mitgliedsbeiträge. Darüber entscheiden die 357 Sektionen selbstständig.
Umweltfreundliche Mobilität
Deutschland hatte vor einigen Wochen seine Klimaziele angehoben und will nun bis 2045 Klimaneutralität erreichen – statt wie zuvor geplant bis 2050. Die Dav-sektionen sollen nun zunächst ihren Co2-ausstoß ermitteln und dann pro Tonne CO2 einen verbandsintern noch festzulegenden Preis zahlen, den sie zusätzlich erwirtschaften müssen, um die Einnahmen in Klimaschutz-maßnahmen zu stecken. Etwa sollen laut Klenner erneuerbare Energien auf Berghütten und in Kletterhallen noch intensiver genutzt werden. Vor allem aber müsse die Mobilität klimafreundlicher werden – Ziel des DAV könne es schließlich nicht sein, ganz auf Fahrten in die Berge zu verzichten.
Zur Hauptversammlung sollen für gut zehn Sektionen vorläufige Daten über den realen Co2-ausstoß vorliegen. „Wir werden im Oktober wissen, was eine durchschnittliche Sektion an CO2 produziert.“Bei den übrigen Sektionen sollen die Daten für das Jahr 2022 ermittelt werden. Dann blieben bis 2030 noch etwa sieben Jahre Zeit, die nötigen Gelder zu rekrutieren und Maßnahmen umzusetzen.
Gerade in den Alpen sei die Lage dramatisch. Die Unwetter dieses Sommers hätten an Wanderrouten und Steigen große Schäden verursacht.