Aufsteiger Bochum feiert Heim-party
Das 2:0 (1:0) gegen harmlose Mainzer ist der erste Erstliga-erfolg im eigenen Stadion seit mehr als elf Jahren.
Bochum. Trainer Thomas Reis nahm jeden seiner Spieler in den Arm – und die Fans skandierten: „Der VFL ist wieder da!“Fast wirkte es so, als wolle der VFL Bochum diesen historischen Moment für immer festhalten. „Es war ein besonderer und grandioser Tag, der Funke des Publikums hat sich auf uns übertragen – und wir haben alles zurückgegeben“, sagte Reis nach dem 2:0 (1:0) des Aufsteigers gegen den uninspirierten FSV Mainz 05.
Das erste Heimspiel in der Fußball-bundesliga nach mehr als elf Jahren glich einer Party. Die Castroper Straße war von blau-weißen Fahnen gesäumt. „Wir können stolz sein. Die Jungs haben es bravourös gemacht, sie waren von der ersten Minute an da“, schwärmte Reis.
Gerrit Holtmann war einer von ihnen, der Ex-mainzer setzte in der 21. Minute zu einem genialen Solo an, bei dem er sechs Gegenspieler austanzte und eiskalt verwandelte – „willkommen zum Tor des Jahres“, brüllte Stadionsprecher Michael Wurst. Dabei war der Treffer eher einer Schwäche geschuldet. „Auf meinen Rechten habe ich nicht so viel Vertrauen“, sagte Holtmann später. Also blieb keine Wahl, als so lange zu dribbeln, bis der Ball auf dem linken Fuß lag: „Ich habe mir gesagt: Geh ich einfach mal durch und tunnel den Torwart.“
Nach der Pause machte Sebastian Polter (56.) mit seinem Kopfballtreffer alles klar. Reis sprach mit Blick aufs Holtmanns Tor von einer „grandiosen Einzelleistung“, er stellte aber lieber den starken Auftritt seiner gesamten Mannschaft in den Vordergrund. Torhüter Manuel Riemann etwa glänzte immer wieder mit Paraden, die Abwehr um Armel Bella Kotchap ließ wenig zu, und vorne dominierten nicht nur die Torschützen, sondern auch Simon Zoller, der sich auf dem Flügel immer wieder durchsetzte.