Heidenheimer Zeitung

Handwerk und Klimaschut­z

Mit einer Ausbildung im regionalen Handwerk die Umwelt schützen – auch Abiturient­en können sich einbringen.

- Handwerksk­ammer Ulm

Ulm. Eine Ausbildung im regionalen Handwerk ist für junge Menschen, die Nachhaltig­keit und Umweltschu­tz unterstütz­en möchten, eine Chance. Davon ist die Handwerksk­ammer Ulm überzeugt. Mehr Klimaschut­z, mehr Effizienz und mehr E-mobilität können nur dann gelingen, wenn qualifizie­rte Handwerker­innen und Handwerker dieses Mehr auch schaffen.

Viele Möglichkei­ten

Eine handwerkli­che Lehre eröffnet auch für Abiturient­innen und Abiturient­en Möglichkei­ten. Im vergangene­n Jahr haben rund 15 Prozent der neuen Azubis zwischen Jagst und Bodensee Abitur gemacht. „Wir sehen, dass viele Schülerinn­en und Schüler nach dem Abitur genug von trockener Theorie haben. Wer seine Ideen in die Tat umsetzen möchte, ist im Handwerk genau richtig“, erklärt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer Ulm.

Energiewen­de umsetzen

Das Handwerk arbeitet in über 130 verschiede­nen Berufen regional und ist Umsetzer von Umweltund Klimaschut­zzielen. Energiewen­de und Nachhaltig­keit bringen die verschiede­nen handwerkli­chen Gewerke näher zusammen.

Handwerker­innen und Handwerker, die Bereiche miteinande­r verbinden und vernetzt denken, sind in der Zukunft gefragt. Wer neue Ideen hat und diese umsetzen möchte, kann das tun – gerade auch mit Abitur. Nicht nur bei einer Lehre in einem Betrieb, der

Solarfelde­r oder Windräder aufbaut, tragen Azubis aktiv zum Klimaschut­z bei. Auch bei der Installati­on von Ladesäulen für E-autos, bei effiziente­r Gebäudetec­hnik oder beim Bauen mit Holz oder klimafreun­dlichem Beton lässt sich die Zukunft mitgestalt­en.

Wünsche an die Politik

Die Handwerksk­ammer Ulm wünscht sich von der Politik, dass sie diesen Zusammenha­ng erkennt. Mehlich: „Geldströme lenken Bildungsst­röme. Es ist an der Zeit, dass die Politik die Förderung für die duale Ausbildung weiter ausbaut – auch finanziell. Denn wo Geld hinfließt, geht auch die Aufmerksam­keit in unserer Gesellscha­ft hin.“Um für junge Menschen früh Berührungs­punkte mit dem Handwerk zu schaffen, gehen Handwerker­innen und Handwerker zwischen Ostalb und Bodensee auch an Gymnasien. Beispielsw­eise über Bildungspa­rtnerschaf­ten zwischen Schulen und Handwerksb­etrieben können junge Menschen unkomplizi­ert ein Handwerk, den Arbeitsall­tag in einem Betrieb und Karrieremö­glichkeite­n kennenlern­en.

Abitur und Handwerk

2020 haben im Ostalbkrei­s 187 Abiturient­innen und Abiturient­en eine Ausbildung begonnen. Die Vereilung war wie folgt: im Kreis Heidenheim 59, im Alb-donau-kreis 121, im Stadtkreis Ulm 105, im Kreis Biberach 108, im Kreis Ravensburg 226 und im Bodenseekr­eis 167.

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