Bauflächen in staatlicher Hand
Verwendung des Grundstücksfonds soll ausgeweitet werden, um mehr Wohnraum zu schaffen.
Stuttgart. Der Grundstücksfonds des Landes soll nach einem Vorschlag des Wohnungsbauministeriums künftig nicht nur unbebaute, sondern auch bebaute Flächen kaufen können. Wohnungsbauministerin Nicole Razavi (CDU) sagte, er solle noch besser auf die Nutzbarmachung von bereits bebauten Grundstücken ausgerichtet werden. Vor allem kleine und mittlere Kommunen hätten dabei Unterstützungsbedarf.
Razavi sagte, vorgesehen sei künftig, auch den Aufkauf von bereits bebauten Grundstücken mit bestehenden Mietverträgen zu ermöglichen und künftig auch Abrissund Erschließungskosten durch den Grundstücksfonds vorzufinanzieren, um eine raschere Bebaubarkeit zu befördern. „Durch diese Attraktivitätssteigerungen ist mit einem verstärkten Mittelabfluss zu rechnen.“
Der Verband der baden-württembergischen Wohnungs- und Immobilienunternehmen begrüßte den Vorstoß. „Der Mangel an bezahlbaren Flächen ist schon seit Jahren der Flaschenhals im Wohnungsbau und muss erweitert werden“, sagte Geschäftsführerin Iris Beuerle. Durch das aktuelle Modell dürften aber nicht private Bauherren und Investoren vom Markt verdrängt werden, warnte der Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft, Thomas Möller. Mit der Hilfe des Fonds kauft das Land Grundstücke in finanzschwachen Kommunen, um sie ihnen dann zum Bau von bezahlbaren Wohnungen zur Verfügung zu stellen.