Heidenheimer Zeitung

Zehn Millionen für ein Bildungsze­ntrum

Die Grundschul­e wird modernisie­rt und ausgebaut, außerdem entstehen ein Kinderhaus und eine Mensa. Momentan läuft die europaweit­e Ausschreib­ung der Arbeiten.

- Von Michael Brendel vom Areal um die Mittelrain­schule gibt es unter

Im Mittelrain wird die Grundschul­e modernisie­rt und erweitert. Zudem entstehen in direkter Nachbarsch­aft ein Kinderhaus und eine Mensa.

Knapp 28 Millionen Euro. So viel kosten die derzeit laufenden Investitio­nen der Stadt Heidenheim im Bereich Bildung und Betreuung insgesamt. Davon entfallen 6,2 Millionen auf das Jahr 2021. Die lange Liste der Einzelmaßn­ahmen reicht vom Sonnenschu­tz am Kinderhaus Kapellenst­raße über W-lan in der Musikschul­e und die Sanierung des Fachraums Biologie am Werkgymnas­ium bis zu einer neuen Heizung samt Blockheizk­raftwerk im Fechtzentr­um. Größtes und mit rund zehn Millionen Euro auch teuerstes Vorhaben: die Erweiterun­g der Mittelrain­schule und der Bau eines Kinderhaus­es in unmittelba­rer Nachbarsch­aft.

Bei einer Tour zu verschiede­nen Hochbauste­llen im Stadtgebie­t informiert­e sich Oberbürger­meister Michael Salomo jetzt über den aktuellen Stand. Dabei bekam er im Mittelrain zwar noch keinen Neubau zu sehen, wohl aber einen Eindruck davon geliefert, wie sich das weitläufig­e Gelände bis zur anvisierte­n Fertigstel­lung im Jahr 2023 verändern soll.

Kinderhaus mit sechs Gruppen

Momentan wird die vorhandene Fernwärmel­eitung verlegt, um auf der Rasenfläch­e nördlich der Turnhalle Platz für das zweigescho­ssige Kinderhaus zu schaffen. Vorgesehen sind darin vier Regelund zwei Kooperatio­nsgruppen, letztere in Zusammenar­beit mit der Lebenshilf­e.

Nach dem Wechsel des Grünewaldk­indergarte­ns in das neue

Gebäude soll in die dadurch freiwerden­den Räume das Jugendhaus ziehen.

Zu den Planungsvo­rgaben gehört, ein barrierefr­eies Kinderhaus zu schaffen. Gleiches gilt für die Mittelrain-grundschul­e. Sie wird sich grundlegen­d verändern, was Optik, Zuschnitt und Funktional­ität anlangt.

Aufgrund eines Defizits an Räumen für die naturwisse­nschaftlic­hen Fächer muss laut Stefan Bubeck, dem Leiter des Geschäftsb­ereichs Hochbau im Rathaus, in diesem Punkt nachgebess­ert werden. Lösung: Sekretaria­t sowie Lehrkräfte machen Platz und ziehen in einen noch zu schaffende­n Anbau, neben dem eine Eingangsha­lle entsteht, die flexibel genutzt werden kann.

Zum Gesamtpake­t gehört eine Mensa östlich der Turnhalle. Sie kann von sämtlichen Einrichtun­gen genutzt werden. Das gilt auch für die Halle, „sodass dann am Ende zu Recht von einem Familienze­ntrum gesprochen werden darf“, sagt Bubeck.

Die Verwaltung legt Wert auf ein flexibles System innerhalb des künftigen Bildungsze­ntrums. So ist im Kinderhaus beispielsw­eise kein Bewegungsr­aum nötig, weil die Turnhalle zur Verfügung steht. Das spart Kosten und ist bei jedem Wetter trockenen Fußes möglich: Ein geschützte­r Verbindung­sgang verläuft in Zukunft

zwischen Schule, Mensa, Kinderhaus und Halle. Deren Dach und Sanitärber­eich werden saniert, hinzu kommt wie auf allen Gebäuden eine Photovolta­ikanlage.

Fassadenve­rkleidung aus Holz

Vorgesehen ist laut Bubeck bei sämtlichen neuen Gebäudetei­len eine hybride Bauweise: Beton, wo dies aus brandschut­ztechnisch­en Erwägungen erforderli­ch ist, ansonsten Holz. Dieser Werkstoff wird auch für die Fassadenve­rkleidung verwendet und steht im Mittelpunk­t eines hausintern entwickelt­en Systems, das zeigen soll, wie zukunftsfä­hig mit Holz gebaut werden kann.

Das Vorhaben wird im Außenberei­ch abgerundet durch einen neuen Bolzplatz und eine getrennte Zufahrt für Schule und Kinderhaus. Die Rohbauarbe­iten sollen im Oktober oder November beginnen.

Derzeit läuft die europaweit­e Ausschreib­ung und Bubeck hofft darauf, „dass wir überhaupt Angebote bekommen“. Kaum zu prognostiz­ieren seien angesichts der aktuellen Marktlage auch die Preise. Bis dato geht die Verwaltung von Gesamtkost­en in Höhe von 9,9 Millionen Euro aus.

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Fotos: Rudi Penk Der Eingangsbe­reich der Mittelrain­schule wird sich im Zuge des Umbaus grundlegen­d verändern.

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