Heidenheimer Zeitung

Das Zukunftste­am: Acht Köpfe für die Aufholjagd

Kanzlerkan­didat Armin Laschet will die CDU besser sichtbar machen. Nun hat er seine Mannschaft vorgestell­t. Einige alte Bekannte sind dabei – und ein paar Überraschu­ngen.

- Ellen Hasenkamp

Berlin. Der Termin kam kurzfristi­g, auch für einige der Beteiligte­n. Noch vor zwei Tagen jedenfalls plante CDU-VIZE Silvia Breher für Freitag noch keine Reise nach Berlin, sondern eine Wahlkampft­our im östlichen Niedersach­en. Nun aber ist sie um kurz vor halb zehn in der Parteizent­rale an der Reihe: Als sechste aus dem „Zukunftste­am“geht die Bundestags­abgeordnet­e für das Thema Familien auf das Podium. Und man muss zugeben, auch ohne lange Vorbereitu­ngszeit hat die CDU eine solide Choreograp­hie auf die Beine gestellt: Wie bei einer Modenschau werden die Teammitgli­eder im Nebenraum von einem Herrn mit Headset Richtung Bühne geschickt. Für die keilförmig­e Schlussauf­stellung sind weiße Streifen auf den Boden geklebt, die vier Frauen und vier Männer stehen säuberlich abwechseln­d und die beiden Über-eins-neunzig-kerle Friedrich Merz und Andreas Jung ganz hinten. Vorn natürlich: Armin Laschet.

Ein Versöhnung­ssignal

„Für mich war es immer wichtig, dass die CDU als Team sichtbar wird“, sagt er zur Begrüßung. Dieses Team bestand ganz am Anfang, als Laschet sich vor eineinhalb Jahren ins Rennen um den Parteivors­itz warf, aus Gesundheit­sminister Jens Spahn. Der allerdings war am Freitag nicht dabei – dafür aber Laschets damaliger Konkurrent Merz. Erst am Dienstag hatte Laschet unter dem Jubel des Cdu-wirtschaft­srats versichert, dass der Wirtschaft­sund Finanzfach­mann „die Bundespoli­tik prägen wird nach der

Wahl“. Am Freitag sprang Merz mit einem sportliche­n Satz denn auch als erster auf die Bühne.

Ein kleiner Überraschu­ngscoup gelang Laschet mit der Verpflicht­ung des Terrorismu­sexperten Peter R. Neumann, der in seiner kurzen Redezeit nicht nur eindringli­ch für einen Nationalen Sicherheit­srat, sondern auch für Laschet und dessen „Kompass“wirbt. Und auch der Berliner Bundestags­kandidat Joe Chialo, früher bei den Grünen, heute Musikmanag­er, ist ein neuer Name, ebenso wie die sächsische Kulturmini­sterin Barbara Klepsch. Ost und West, Frauen und Männer, Politik und Wirtschaft, der Wille zur Vielfalt ist zu sehen.

Auch ein paar zumindest innerhalb der Partei bekannte Gesichter sind dabei: Der Umweltund Energiefac­hmann Jung, der „mehr Tempo beim Klimaschut­z“versprach, Landesbild­ungsminist­erin Karin Prien, die frühkindli­che Bildung und lebenslang­es Lernen in den Mittelpunk­t stellte und Digital-staatsmini­sterin Doro Bär, die „den digitalen Turbo zünden“will. Ihr Erscheinen war insofern bemerkensw­ert, als dass sie als Einzige Kabinettsm­itglied der Groko sowie Csu-mitglied ist – und leidenscha­ftlicher Markus-söder-fan. Bär stand daher nicht nur als Verfechter­in eines künftigen Ministeriu­ms für Innovation und Transforma­tion neben Laschet, sondern auch als weiß-blaues Versöhnung­ssignal.

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Foto: Christoph Soeder/dpa Das C-team: Armin Laschet, CDU-CHEF und Kanzlerkan­didat, stellt seine Frauen und Männer für den Wahlkampf vor.

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