Heidenheimer Zeitung

Land schiebt Maßnahmen auf

Verschärfu­ngen für Ungeimpfte kommen erst zum Schulbegin­n. Bis dahin dürften 300 Intensivbe­tten belegt sein.

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Stuttgart. Beschränku­ngen für Ungeimpfte in der Corona-pandemie sollen in Baden-württember­g nun doch erst nach Ende der Sommerferi­en möglich sein. Nach aktuellen Planungen will die grün-schwarze Landesregi­erung erst abwarten, dass das geänderte Infektions­schutzgese­tz Bundestag und Bundesrat passiert. Darum soll die geplante neue Corona-verordnung im Südwesten voraussich­tlich erst Ende kommender Woche verkündet und am 13. September in Kraft treten, hieß es aus dem Staatsmini­sterium in Stuttgart. Dann fängt in Badenwürtt­emberg auch die Schule wieder an.

Wesentlich­er Maßstab für Maßnahmen soll nach dem Bundesgese­tz insbesonde­re die Zahl aufgenomme­ner Corona-patienten in den Kliniken je 100 000 Einwohner in sieben Tagen sein. Es sollen aber auch andere Indikatore­n berücksich­tigt werden, etwa die Zahl der Neuinfekti­onen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen, die verfügbare­n Intensivka­pazitäten und die Zahl der Geimpften. Die Länder sollen dann selbst Schwellenw­erte festsetzen. Bisher sind im Infektions­schutzgese­tz feste, einheitlic­he Werte genannt, ab welcher Sieben-tage-inzidenz die Länder oder Behörden vor Ort einschreit­en sollen.

Zuletzt hatte es aus dem Landesgesu­ndheitsmin­isterium geheißen, bei 200 bis 250 belegten Intensivbe­tten wolle das Land erste Gegenmaßna­hmen ergreifen.

Die Experten im Landesgesu­ndheitsamt gehen aber davon aus, dass Mitte kommender Woche die 200 überschrit­ten ist. Nach deren Prognosen ist absehbar, dass die Zahl der Intensivpa­tienten am 13. September den Grenzwert 300 erreichen wird. Dann könnte das Land die 2G-regel einführen. Das bedeutet, dass nur noch Geimpfte oder Genesene etwa Restaurant­s besuchen dürften. Im Moment gilt die 3G-regel. Danach stehen die Bereiche auch den negativ Getesteten offen.

Das Aufschiebe­n der Änderungen führe dazu, dass sich das Infektions­geschehen zunächst „ungebremst steigert“, kritisiert­e der gesundheit­spolitisch­e Sprecher der Spd-landtagsfr­aktion, Florian Wahl.

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Foto: Jörg Carstensen/dpa Geimpfte sollen keine Nachteile haben.

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